animiert magazin nummer21 winter
Ein echter Hingucker: die Wand in der Lobby im «Rough Style Look». Eye-catching: The “rough- style” wall in the hotel lobby.
Gastgeber mit Leib und Seele: Sina und Roger Filliger. Your charming hosts: Sina and Roger Filliger.
Hommage andieBelle Epoque An homage to la Belle Époque Text: Laetitia Hardegger, Fotos: Hotel Bellevue-Terminus
Nachdem 2011 der Südflügel des Hotel Bellevue- Terminus vollständig renoviert wurde, strahlen jetzt 31 Zimmer des Nordflügels in neuem Glanz. Und dank des Umbaus ist das Hotel erdbeben- sicher. «Zwar geht man davon aus, dass ein grö- sseres Erdbeben nur alle 500 Jahre stattfindet. Aber sicher ist sicher – oder Gesetz ist Gesetz», sagt Hotelier Roger Filliger schmunzelnd. Grund für die Neuerung inklusive eines brandsicheren Treppenhauses ist die letzte Umbauetappe der Zimmer im Nordflügel. Für den Umbau wurde
Engelberger Käsereien und der Honig von Bienen des Nidwaldner Hausgrafikers Hampi Krähen- bühl. Den Seminargästen fällt das Denken sicher leicht. Der Blick aus den stilvollen Belle Epoque Räumen mit den grossen Fensterfronten auf die Berge wirkt inspirierend. Der Brainfood, wie es Sina nennt, besteht aus Smoothies, selbst- gemachten Müesliriegeln und einem Mittags- buffet mit vielen kleinen Gerichten – für jeden Geschmack etwas. «Ein Seminargast wird wie ein Individualgast verwöhnt. Es gibt keine Kaf- feepfütze in der Pause.» Als Seminarstandort ist das Hotel ideal. Es liegt direkt schweizweit bekannt. Die Küche kreiert stets neue Variationen von World Food und freitags bis sonntags steigen während der Wintersaison Open-End Partys mit Live Musik. Gute Stim- mung machen und Feste organisieren, das liegt Roger Filliger im Blut. Wer schon mal an einem Geburtstag oder an einer Hochzeit im Bellevue- Terminus eingeladen war, weiss, dass diese Feste legendär sind. Den Wedding- und Eventplaner kann man sparen und die Organisation sorglos in die Hände von Roger und Sina legen. Die Säle des Hotels bieten eine Vielfalt von Möglichkei- ten. «Du kannst ein unglaublich stilvolles Gala- Bankett mit riesigem Blumenschmuck feiern und genauso die wildeste, ’verschweisste huere’ (typischer Innerschweizer Kraftausdruck) Party darin machen», sagt Filliger grinsend. Die Ideen gehen den beiden nie aus. Zur Nachbarschafts- pflege und für ihre Stammgäste backen Sina und Roger an Weihnachten auch mal schnell zusam- men die 300fache Menge eines Guetzlirezepts. gegenüber dem Bahnhof. Die Lage ist kein Zufall. Das Hotel wurde am 1. Mai 1898 als Bahnhofsrestaurant eröffnet. Ein Restaurant hat das Hotel immer noch: Das Yucatan ist
der Teil vollständig ausgehöhlt – zum ersten Mal seit der Eröff- nung 1898. Davon zeugen die gefundenen alten Zeitungen, die damals als Isolationsma- terial dienten. Die zentralen Elemente der neuen Zimmer
Für den Umbau wurde der Nord- flügel vollständig ausgehöhlt und erdbebensicher gemacht.
sind die Farben als Hommage an die Belle Epoque und die, mit der Firma Bullfrog aus Oberfranken, speziell entwickelten Betten. Der Designer ist ein alter Freund und hat spielerisch die Elemen- te des Jugendstils mit modernen Komponenten neu interpretiert. Das Spiel mit Farben zieht sich durch das ganze Haus – genauso wie auch die Liebe zum Detail. Das ist Sina Filligers Welt. So lohnt sich ein Toilettenbesuch im Erdgeschoss. Der Spruch an der Wand «Men to the left, because women are always right» leitet den Gast durch die richtige Tür. Den Herren präsentiert sich ein Jugendstildesign in Dunkelblau. Die Wasch- becken stammen aus den alten Zimmern des Nordflügels. Bei den Damen ist es modern ganz in Rosa gehalten mit einem Lampenhimmel in Gold und Kupfer. Im ganzen Hotel ist diese per- sönliche Note spürbar. Die Konfitüren auf dem Frühstücksbuffet werden von Sinas Mutter in Württemberg gemacht – möglichst mit Früchten aus dem eigenen Garten – und dann legal in die Schweiz geschmuggelt. Der Käse kommt von
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