Engelberg Magazin Nr. 19

The earliest skis were nothing more than a way to get from A to B across the snow. Tourism director Frédéric Füssenich and team donned their skis for a trip reliving skiing in its most primeval form along the Urner Haute Route from Andermatt (Realp) to Engelberg. Five days, 5, 482 metres up, 5,939 me- tres down, highest point 3,503 metres above sea level, nor th-east exposure – these char- ac teristics mean that the Urner Haute Route is a lso of ten referred to as the “Skier’s Haute Route”. Ascents in the sunshine and descents

Am nächsten Morgen ging es noch vor Son- nenaufgang Richtung Sustenhorn. Nach drei Stunden Aufstieg erreichten wir den Susten- horngletscher. Mächtig und gross breitete sich das schier endlose Eisfeld vor uns aus und der Gipfel war zum Greifen nah. Der letzte Aufstieg zog sich allerdings länger hin als gedacht und die Höhe sowie eine steife Brise machten es uns nicht einfacher. Das Sustenhorn hatte ich schon etliche Male vom Titlis aus bestaunt, aber als ich auf dem Gipfel des 3503 Meter hohen Berges stand, war die Perspektive eine ganz andere.

mystische Landschaft Richtung Fünffingerstö- cke. Oben angekommen war es dann vorbei mit der Mystik. Ein Sturm empfing uns, wir verzich- teten auf den Gipfel und machten uns stattdes- sen direkt auf den Weg zur Sustlihütte. Bei der Hütte angekommen, begrüssten uns die Hütten- warte und die Nachmittagssonne. Was macht man, wenn man bereits um 14 Uhr in der Hütte ankommt? Richtig, ein ausgedehntes Mittag- schläfchen. Am Abend kam dann etwas Wehmut auf, würden wir doch am nächsten Tag Engelberg erreichen und jeder wieder seiner Wege gehen.

but when the f irst rays of sunshine lit up the majestic mountainsides the tiredness simply vanished and we felt ready to face the day. Our f irst descent through the f inest powder snow cer tain ly delivered, and f rom then on we were raring to go. On ski tours, you have to earn your descents – so shor tly af ter we made it down, we had to put the climbing skins back on our skis to head up to the Winterlücke. Peter, our journa list f rom Stockholm, had on ly limited experience of ski tours, so he quick ly worked up a sweat. But good mountain guides are like shepherds; they We reached the Winterlücke (2,852 metres a.s.l.) at around 10 a.m., and the Göschenen va lley opened up below us. We then whipped of f our skins and tack led the 1,000-metre descent in a state of euphoria. But – whoops! – we weren’ t dea ling with powder snow this time; the wind had formed a thin layer of ice on the sur face of the snow. It was exac tly the kind of snow where you mustn’ t shif t too much weight forwards or backwards, but just stand neatly on your skis. We a ll more or less managed to do that. Snow conditions aside, the landscape was impressive, bringing to mind Tolkien’s Midd le-ear th. If a troll had popped up f rom behind a rock, we wou ld probably just have said a cheer f u l “Hello there!” At Göschnera lp lake, we treated ourselves to a long lunch break in T-shir ts and high spirits, before heading down into the long, narrow Chelena lp va l- ley. Towards the end, there was another tricky ascent – this time to the Chelena lp mountain hut. This lovely self-catering SAC hut was instantly know when one of their charges needs a lit tle ex tra suppor t. So thanks to our mountain guide Markus, ever yone including Peter made it with f ly ing colours.

in the shade, through f resh powder snow, sounded ver y promising to me. The deci- sion to tack le the trail came about through the well- nur tured love-hate relation- ship between Andermat t and

Ganz klein ist der Mensch und die unfassbare, zeitlose Weite zog mich in ihren Bann. Bei der Abfahrt hatte auch hier der Wind seine Spuren hinterlassen, der Schnee war knüppelhart. Vorbei an

Mitten in der Nacht machte sich das letzte Bier bemerkbar und gegen zwei Uhr verlangte meine Blase nach Erleichte- rung. Die Sustlihütte liegt wunderbar vis-à-vis des mäch- tigen Sustenhorns. Da sich, wie

The Urner Haute Route leads from Andermatt to Engel- berg in around five days.

Als Abschluss der Skitour lockt eine Abfahrt von 2000 Höhenmetern!

Engelberg. I happened to meet up with my colleague Flurin Riedel, tourism direc tor in Andermat t, at a hotel bar af ter a somewhat uninspiring conference and we were each boasting about the excellent powder snow conditions in our respec tive hometowns. Af ter a few beers, we found out that there is ac tua lly a connec ting route between the two Centra l Swiss locations – the Skier’s Haute Route. With the generous suppor t of the Mammut A lpine School, we inv ited journa lists and photogra- phers f rom Germany, Sweden and Switzerland to tack le this relatively unknown haute route. Our sa les manager Janicke Svedberg joined the ranks, and the f ina l team was formed. We star ted our adventure in Rea lp around midday on a warm day in March. Af- ter a gentle climb of around three hours, we reached the gorgeously situated A lber t Heim mountain hut, run by the Swiss A lpine Club (SAC). The nex t morning was a lot tougher: we set of f at 5 a.m., which was pret ty early,

riesigen Gletscherspalten wurden wir sicher zum Hotel Steingletscher geführt. Fast 2000 Höhenmeter Gletscherabfahrt und wir er- reichten am dritten Tag das erste Mal fliessend warmes Wasser und ein Innen-WC mit Spülung. Einen ausgedehnten Besuch der Toilette und eine heisse Dusche später fühlte ich mich wie neugeboren. Unser Appetit war beeindruckend und nach gemütlicher Runde lagen wir bereits gegen 21 Uhr in den Federn. Am nächsten Morgen bin ich dann extra noch etwas früher aufge- standen, um ein weiteres Mal eine Dusche zu geniessen. In der Nacht war das Wetter gekippt und nach drei Tagen Sonnenschein empfing uns eine Mischung aus Schneefall und Nebel. Mit der Zeit bekommt man beim Aufstieg eine angenehme Routine. Skitouren haben fast etwas Meditatives, ein Schritt folgt dem anderen. Mit jedem Schritt lässt man die Alltagssorgen weiter zurück und nach und nach macht sich eine wohlige Leere im Hirn breit. Der Weg ist das Ziel und so zogen wir weiter durch die weisse

bei fast jeder SAC-Hütte, das WC in einer separa- ten Hütte befindet, standen ausreichend Gummi- stiefel parat, um den Weg über den Schnee sicher zu bewerkstelligen. Als ich aus der Hütte ging, empfing mich eine sternklare Nacht. Der Mond erhellte die Landschaft und die Berge schienen zum Greifen nah. Ich hätte allerdings besser auf den Boden statt auf die Berge geschaut. Denn mit einem kräftigen Rumps lag ich auf dem Rücken. Routiniert und trotz nächtlichem Sturz zum Glück unverletzt, zogen wir am nächsten Morgen unsere Felle an und nahmen die letzte Etappe in Angriff. Bei bestem Wetter bestiegen wir den Grassen (2946 m.ü.M.) und genossen die fast 2000 Höhenmeter Abfahrt nach Engelberg. Wie könnte es in Engelberg anders sein: dies- mal in feinstem Pulverschnee! Ein herrliches Gefühl, mit den Skiern nach Hause zu fahren. Auf der ganzen Tour haben wir nur einmal von Weitem zwei andere Menschen gesehen. Zwei Menschen in fünf Tagen – wilde, schöne Heimat!

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