Jahresbericht 2018/19

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FREERIDEN IM ENGELBERGERTAL Der Duft der Freiheit

MagischeGletscherfelder,steileFelsrinnenundatemberaubende Höhenmeter: Engelberg-Titlis ist als Freeride-Gebiet unterdessenweltbekannt.Als besonders herausragend gelten in der Szene die spektakulären «Big Five». Pulver gut in ENGELBERG

1 VonderBuiräbähnli-Safari profitiertnichtnurdieDestination, sondernauchdieBauern–und natürlichdieGäste. 2 TourismusdirektorFrédéric Füssenich ruftdazuauf,Erlebnisse fürdieGästezuschaffen.

UnberührteHänge,Mistgeruchund freundlicheBauersleute: aufPowder-Tourmitkleinen Seilbahnen abseitsderMassen. TEXT: JOHAN JONSSON FOTOS: OSKARENANDER

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InderRubrik «DirektausderPraxis» … stellenwirgute Ideen, innovativeProjekteoder waghalsigeExperimente ausderBranchevor.Und wir fragennach,wasdabei herausgekommen ist:Wie istdieBilanz,was sinddie Erfahrungen?Washatgut funktioniert,wasweniger? Wiekonnten Inputs fürdie Zukunftgewonnenwerden– undwas lernenvielleicht andereBetriebedaraus? Ganz imSinnevon«ausder Praxis, fürdiePraxis».

r Betrieb

…dieBilanz DieSafari ist sowohl fürdie Destinationalsauch fürdie

BauerneinErfolg.Sokonntendie Frequenzen teilweiseum30Pro- zentgesteigertwerden.Dankder internationalenBerichterstat- tungwurdenneueGästesegmen- teerreicht – seitneustemgehört die«Buiräbähnli-Safari» zum AngebotdeschinesischenRei- seportalsAlibaba.DieKleinseil- bahnen-Vertretergründetenden Verein«DieFreundederKleinseil- bahnen»undkonntendankden BeiträgendasSinsgauerbähnli retten,welches sonstkeineKon- zessionmehrbekommenhätte. …dieLearnings DieAusarbeitungderSafarivon der IdeeundderSkizzierungder Routebis zum fertigenProdukt war sehraufwändig.Dashatten wir inpunktoRessourcenundZeit unterschätzt.Schonalleinder E-Mail-Kontakt zudenBauern warnicht immereinfach…Und es reichtheuteebennichtmehr, denWanderernnurdieRichtung zu zeigenundeinTicketmitzu- geben. Inzwischen istallesauf demWeberklärt,wirhabeneine eigeneSafarikartedesigntund erzählenGeschichtenaufdem Blog.AufgrundderFeedbacks derWandererhabenwirdieRou- teaufdieSaison2018hin leicht angepasstundden strengen AufstiegamHaldigratausder Tourgestrichen.Dafürwurden vierweitereBahnen indieRund- wanderungaufgenommenundes

DestinationsvermarkterEngelberg-TitlisTourismus.

Idee

« Es ist eineMischung aus Freiheit, Schwere­ losigkeit,Glück undAdrenalin», beschreibt Svetlana dasGefühl, das sie beim Freeriden verspürt.Die32Jährige standbereits als Jugendliche auf «möglichst breiten Skiern», die ihr den nötigenAuftrieb verleihen, um schöneSchwünge imwolkigenTiefschnee zu ziehen.An diesemWintermorgenwagt sie sich zum erstenMal aufdie«Steinberg»Route amTitlis.Begleitet wird sie von einem lokalenBergführer, der dasGebiet kennt und weiss, wo die gefährlichen Felsabgründe und Gletscherspalten lauern. Die abwechslungsreiche Route durch das freie Gelände führt vom Gipfel auf 3020Metern über Meer zum Trübsee (1764m ü.M.) durch engeCouloirsundüberweiteTiefschneefelder. Das einst stilleKlosterdorfEngelberg südlichvonLuzern ist heute international bekannt alsEldorado fürFreerider. Das Skigebiet liegtweniger als zwei Fahrstunden vom FlughafenZürichentferntundgiltalsbesonders schneesi­ cher: «BeimTitlis handelt es sich um die ersteErhebung derAlpen,dadurch staut sichdasTiefundwir sindoftmit vielSchneefallgesegnet», soFrédéricFüssenich,Direktor vonEngelbergTitlisTourismus.DieSkisaisondauerthier in derRegel denn auch ganze siebenMonate – vonOkto­ berbisMai.DieGletscherabfahrt amSteinberg,die sich Svetlanavorgenommenhat,zählt inderFreerideSzenezu den «BigFive» – zusammenmit denVariantenSteintäli, Sulzli,LaubundGaltiberg.Alle fünfsindvonderBergsta­ tionTitlis aus erreichbar,ohnedieSkier abschnallenoder laufenzumüssen.DieAbfahrtenbietenneben technischen

eiJahrenwurdedie«Buiräbähnli-Safari» rund gelberg lanciert.DabeikönnenWanderinnenund ererwährendeineranspruchsvollenMehrtagestour hKonditionzweibisdreiTage)mitnostalgischen nSeilbahnen fahrenundsodieHöhenmeterzwischen ndTalaufspezielleArtundWeisemeistern. achtetwird inurchigenBerghüttenentlangdesWeges. hnliwurdenursprünglichzurArbeitserleichterung für alenBauern («Buirä»)gebautundwerdenheutenoch nansässigenLandwirtenundanderenPrivatpersonen ben.

Autor: NicoleDemarmels

Herausforderungen eine unvergessliche Naturkulisse: Blau schimmerndeGletscherfelder, dramatischeFels­ schluchten und steil abfallendePulverschneehänge lassen dieHerzenvonFreeskiernundSnowboardernausdergan­ zenWelthöherschlagen.Auffälligoft trifftman imHoch­ tal aufSkandinavier, denn diese haben dasTiefschnee­ Paradies bereitsEnde der 90erJahre für sich entdeckt: DamalszeigteeineinheimischerBergführereinerGruppe ausSchwedendie«BigFive»,unddieGästewarenbeein­ druckt.«OffPisteAbfahrtenmitbis zu2000MeternHö­ hendifferenzkanntenwirnicht», so JohanAnderssonvom TourOperatorAlpineLegends,welcher dieReise damals organisierte. In derFolge zog esFilmcrews undFotogra­ fenausdemhohenNorden indasObwaldnerBergdorf,das heute bei denSchweden alsNummer1 derFeriendestina­ tion inderSchweizgilt.Besondersbeliebt inderCommu­ nity ist«dasLaub»:DerbreiteHanghatunterdessenKult­ status erreicht – nicht nur bei denGästen aus dem hohen Norden. Bei der Abfahrt handelt es sich um Europas längste FreerideStrecke mit mehr als 1000Metern Höhendifferenzund einemkonstantenGefälle zwischen 35 und 45Grad.Adrenalinschübe sind im hochalpinen Gelände,dasvielPlatz fürSpurenbietet,garantiert.Aller­ dings herrscht im «Laub» (altesWort fürLawine) oft er­ heblicheSchneebrettgefahr:DerHangdarfnurbefahren werden, nachdem ausgebildeteBergführer die Stabilität desSchnees getestet haben.Das gilt generell für alleOff­ PisteAbfahrten imGebiet:«Es istunswichtig,dass jeder, der diemarkiertenPisten verlässt, dieGefahren erkennt undeinschätzenkann», soKurdirektorFüssenich.

kameinAngebot fürFamilienmit kleinerenKinderndazu.

…wieesweitergeht DasBedürfnisnachauthenti- schenErlebnissen istungebro- chen.EinSchwerpunktderCon- tent-Strategie istes,nochmehr spannende InfosüberdieBahnen undMenschenbereitzustellenum denGästendieMöglichkeit zu geben, ihreErlebnisse zu teilen. …EmpfehlunganandereBetriebe Erlebnisse schaffen!DieBähnli gibtes seitüber70Jahren,aber siewurdenkaumals touristisches Angebotwahrgenommen.Wir habenBahnenundWanderwege vereintunddemKindeinenNa- mengegeben.DiedigitalenMe- dienbieten tolleMöglichkeiten, Bestehendesneu zuverpacken. engelberg.ch

s Ziel

Safaribietet ihrenTeilnehmendeneineoriginelle sportmöglichkeit imEngelbergertal:Siekönnen kden speziellenGondelneinetwasanderesFahr- nügenmiteinemHauchvonAbenteuergeniessen. chzeitig sollmitdem touristischenAngebotnicht tztauchderBestandder«Buiräbähnli»weiter chertwerden.

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ENGELBERG

Resultat

Füssenich,DirektorTitlis-EngelbergTourismus,

BERGWELTEN79

rofessional

Wiewandern, aber schneller:Trailrunning verbindet FitnessmitLandschaftserlebnis.Fürdie einen ist esMeditation, fürdie anderen einLebensgefühl. Unterwegs zwischenEngelbergundGrindelwald. TEXT: MARLIESSEIFERT FOTOS: MADLAINAWALTHER TRAILRUNNING Auf flinken Sohlen

124 IMAGINE VOLUME 31 SWISSNESS

SHADES of WINTER IN ENGELBERG Was passiert, wenn man eine Schar schibegeisterte Mädels einWochenende lang in eine Ski Lodge steckt?Am besten lässt sich das in einem der Shades of Winter Camps von Sandra Lahnsteiner herausfinden!Vom 14.bis 17.Dezember 2017wurdedie„Ski Lodge Engelberg“ zumeinem Zuhause. Text:BirgitErtl //Fotos:OskarEnander

TourmiT Tiefgang Sie sinddieUrkantonederSchweiz–undgleichzeitig soetwas wie ihrHerz.WerdurchUri,SchwyzundUnterwaldenwandert,erliegt schnelldemZauberdereidgenössischenBerglandschaft.

BERGWELTEN91

Text: Jürgengerrmann

ENGELBERG

FÜR JEDES NIVEAU Im Engelbergertal finden Anfänger und Profis den passenden Berg: vom ganz gemächlichen Aufstieg auf den Salistock bis zum Abseilen auf der Titlis-Rundtour. TEXT: MANUELAENGGIST

RUBRIK

REPORTAGE

Bergstolz Ski&BikeMagazin • 11|2018

Text& Fotos ChristianPenning

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HALLELUJA IN WEISS

ie Region Engelberg im Herzen der Schweiz bietet das perfekte Skitouren- Rundumpaket – gerade auch für all jene, die mit der ganzen Familie verreisen wollen. Während der skibegeisterteNachwuchs auf den Pistenkilometern dieses grössten Ski- gebietsderZentralschweizerAlpenaus- schwärmt,könnendieSkitourengeher hier, je nach Lust und Schneeverhält- nissen, aus einer Vielzahl von ein- fachen und anspruchsvollen Routen auswählen. Die Aushängeschilder im Engelbergertal sind die sogenannten HighFive:Dazu zählendieTourenSa- listock, Brisen, Ruckstock, die Urner D

HauteRouteund, als absoluterKlassi- ker,dieTitlisRundtour.Letztgenann- te sorgt bei fortgeschrittenen Touren- gehernmit ihren kurzenKletterpassa- gen, dem Abseilen, dem kurzweiligen Aufstieg und der eindrucksvollen nordseitigenAbfahrt für einen echten Adrenalinkick. In Engelberg startet die Saison nor- malerweise– etwasSchneeglück ist al- lerdings Voraussetzung – im Dezem- ber und dauert bis in den April hin- ein. Obwohl das Tal gerade auch bei Skitourenfahrern beliebt ist, finden sich–wennman einwenig flexibel ist und zügig nach Schneefall losziehen kann – auf vielen Routen noch Ab-

fahrten ohne Spuren. In der Region gibt es zudem diverse Schlittelstre- cken, eineEishalleund eine vielseitige Auswahl anLanglaufloipen. Wer zur Abwechslung die Ski ein- mal zu Hause lassen und trotzdem hoch hinauswill, kann sich das ulti- mative Highlight auf dem Titlis in 3.041MeterHöhe servieren lassen:den Cliff Walk mit der höchstgelegenen HängebrückederWelt. >

Kuhgondeln als Zubringer zur Skitour, Olympiasiegerinnen auf denPisten,Freeride-Profis aus allerWelt imTiefschnee, IndervorGletscherkulissebeider Schneeballschlacht,dazu coole Partysund frommeMönche–das gibt esnur inEngelberg.Ein Konstrastprogramm, das Wintersportler jubeln lässt. Halleluja!

ALLROUNDER FREERIDER KINDER PISTENGEHER RACER

Engelberg,Obwalden

E s schneit. Nicht nur ein wenig. Beinahe wie ein Wasserfall rauscht das Weiss an diesem Wintertag vom Himmel. Dicke Flocken. Eine dicke, flauschige Decke liegt be- reits auf den steilen Dächern des Engelberger Klosters. Nicht nur wegen seiner Benediktiner- abtei istEngelbergbekannt,derOrtwirdauchals «Schneeloch» gerühmt. Fast sieben Meter mäch- tig war die Schneedecke im vergangenen Win- ter im Titlis-Skigebiet. Genau dort soll es heute hinaufgehen.Doch angesichtsdes Schneesturms am Gletscher hat Bergführer Thomas Odermatt eine bessere Idee. «Brunni!», sagt er und deutet aufdie gegenüberliegendeTalseite. Brunni, das ist eigentlich das Familienskigebiet vonEngelberg.Dort,wodieKids inden Schnee- ferien in Globis Winterland auf ruhigen, fla- chenPistenundunterderAnleitung geduldiger Skilehrer und -lehrerinnen ihre ersten Erfolgs- erlebnisse auf Ski feiern.Dort,wo imYeti-Park der Nachwuchs spielerisch die Kunst des Glei- tens auf zweiBrettern erlernt.WoWinterwan- derwege auchNicht-Skifahrern denWeg in die

ANREISE MitdemAuto fährtman aufderA2 (Basel–Gotthard) bisStansSüd,dann aufder Hauptstrasse 20Kilometer nachEngelberg. SCHLAFEN&ESSEN › SKI LODGEENGELBERG Treffpunkt vonFreeridernund Skitourengängern.Manfindet internationaleKundschaftund gemütlicheZimmer. skilodgeengelberg.com

tralbahn in47Minutenhinauf nachEngelberg.

› FONDUESTUBE ALPENCLUB

funkelnde Zauberwelt bahnen. Dort hinauf? ZumTiefschneefahren? «Heute ist alles anders», verspricht Thomas. In der Tat. Der Berg ist so gut wie menschenleer. Pulver- statt Sonnen- hänge – das ist heute das Motto. Ein paar Lift- ler haben es gerade geschafft, im meterhohen Neuschnee die Spur des Schleppers hinauf zum Schonegg zu präparieren. «Ich hoffe, ihr habt eure Schnorchel dabei», scherzt Thomas oben am Start.Und dann beginnt einTauchgang von 1000Höhen-, oderbesser:Tiefenmetern.Durch Wellen aus lockerem Pulver, surfend durch ge- frorene weisse Gischt, die bei jedem Schwung den Atem raubt. Unten im Tal pfeifen die Lun- gen, der Puls pocht. «Und?», fragt Thomas. «So- fortwieder rauf!», fordern alle. Tiefschneetagewie dieser haben Engelbergwelt- weit auf die Liste der besten Freeride-Destina- tionen gesetzt. Nach einigen Skifilmen skandi- navischer Freerider hat sich Engelberg seit Ende der 90er-Jahre zum internationalen Szene-Spot, ja regelrecht zu einer schwedischen Ski-Enklave entwickelt.Einige von ihnen bleiben als Skibums REISE & FITNESS Eine »Safari« bedeutet auf Reisen zu gehen, Abenteuer zu bestehen. Und die erlebte unsere Autorin bei ihrer Wanderung durch die Alpen! Machen Sie es wie die Schweizer: Lassen Sie sich Zeit beim Lesen, dann klappt es auch mit der Aussprache des Namens VON STÉPHANIE SOURON, FOTOS: LISA HÖRTERER

Deutschland

PerfektesAufwärmennach einerTourundder idealeOrt, umdenTagnochmalsRevue

Buirä bähnli-Safari

WEITERE INFOS Die lokalenBergführer in

Schweiz ENGELBERG

Österreich

Engelberg sindSpezialisten imFreeridenundTourenski­ gehen.Zusätzlich stehenHeli­ skiing,EiskletternundSchnee­ schuhtouren imAngebot. engelbergmountainguide.ch DerTourismusverbandbeant­ wortetFragenundhilftbei derSuchenachUnterkünften: www.engelberg.ch

passieren zu lassen. www.alpenclub.ch

Italien

GUTZUWISSEN AuchmitdemÖV istEngel­ bergguterreichbar:AbZürich, BernoderBasel fährtman mitdemZugnachLuzern. Danachgeht esmitderZen­

bergwelten.com/engelberg: ausgewählteTourenund Hütten inderRegion

DIEKR

FOTO:THREEPIECEMEDIAPRODUCTION /AXELADOLFSSON

BERGWELTEN35

Innehalten.Abschalten.Wohlbefinden steigern. Sind das schon Luxusbegriffe in der heutigen Zeit?WerhatnochZeitdazu,werdieMusse,die Freiheit,auchdie innereFreiheit fürsolches? «Oft genügt es schon, die Armbanduhr abzu- legen, dasHandy imHaus zu lassen und einen Gartentag lang einfachdieZeit zu vergessen. So kannmanwiedermalbeisichselbstankommen und intensive, ungestörteMomente geniessen. DenkühlenMorgentauunterdenFüssenspüren beimBarfusslaufen,den reinenGeschmackdes Quellwassers aus den Brunnen im Garten, die DüftederKräuteraufnehmen,sichvoneinerent- spanntenAbendstimmunganstecken lassen.» SohatGartenspezialistRemoVetter sich im vergangenenJuniim«Natürlich»zumThemage- äussert.Gut,wer einen eigenenGartenhat.Und wernicht,hatdochaucheinen:dieschöneLand- schaft, der nahe Wald, die wanderbaren Berge, überhauptdieNatur.Nichts lädtmehrdazuein, die Sinne zu entspannen, sich auf den Augen- blickundauf sich selbsteinzulassen.Und siehe da,wievonGeisterhandwürdenplötzlichdieAll- tagsgedanken entschwinden, sich einewohlige Zufriedenheiteinstellen,soVetterweiter.Oftge- nugentstehen in solchenMomentenauchneue Pläneund Ideen. Was tunmitderStille? In ihrem Jahreshoroskop für 2018 prophezeite Madame Etoile den Widder-Menschen folgen- des: «Sind Sie ständig auf der Überholspur un- terwegs?Dann solltenSie 2018 rechtseinspuren undIhrTempomässigen.VorallemEndeJunibis Ende August, wenn Ihr Geburtsherrscher Mars rückläufig ist, istEntschleunigunggefordert.» Da bin ich ja gerade richtig eingespurt (ob- wohl ich gegenüber solchen Vorhersagen skep- tischeingestelltbin).Aber jetztpasstesdoch:Ich bin ein Widder, und ich bin gerade im Kloster Engelberg angekommen,um innezuhaltenund Ruhe zu finden. Herzlich hat mich Pförtnerin BirgitMillerwillkommen geheissen – eineFrau imMännerkloster?–und inmeineZellegeführt. Diese istdem edlenKlosterstifterConradus von Sellenbüren gewidmet, acht mal drei Meter gross, ein einfaches Bett, zwei Stühle, zwei Schränke, eineGarderobe, ein kleines Bad, drei religiöseBilderanderWand,einwunderschöner Parkettboden, freierBlickaufdie imposanteEn- gelbergerBerglandschaft.

GesprächsuchenbeimAbtoderbeieinemseiner Mitbrüder (wasGäste auch gerne tun). Ich kann andenMessenteilnehmen:HalbsechsVigilund Laudes, halb acht Heilige Messe, 12 Uhr Mit- tagshore, 18 Uhr Vesper, 20 Uhr Komplet. Diese Disziplinwillichmirauferlegen,beschliesseich, weil ich den Kloster-Rhythmus mitgehen und spürenwill.Undweiles so schön tönt,wenndie Brüdergemeinsam in ihremChorgestühlsingen undbeten,begleitetvoneinemderPatresander kleinen Chor-Orgel. Die andere, die über dem Eingangsportal, istmit fast 10000 Pfeifen sogar die grösste Orgel der Schweiz, die viertgrösste EuropasundzehntgrösstederWelt.Zuhören ist dieseabernurwährendderordentlichenMessen undanKonzerten. DieGesängederPatresgehenunterdieHaut, sie besänftigen den sonstnie abbrechenden in- nerenDialog.Und sie geben demKloster-Alltag Struktur.DerOrt isteinKraftort:Kraftforscherin BlancheMerzhat in ihremBuch «OrtederKraft in der Schweiz» bei der Rosette am Boden vor demgrossenAltarstarkepositiveEnergiengeor- tet.Diewirken auf das persönliche Empfinden, werdafürempfänglich ist. Dasgiltnatürlichauch fürdasEssen.Diedrei Essenszeiten – immer schön nach den Gebets- zeiten–bietenebenfallsFixpunkte im täglichen Ablauf. Den Gästen steht dafür ein eigenes >

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Was für ein Ausblick! Im Hintergrund ist der 3238 Meter hohe Titlis, der schönste Berg der Urner Alpen

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UND LEBEN

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