magazin nummer22 sommer_v2

Auch wenn Winnetou im Mittelpunkt steht – die Kom- parsen im Hintergrund sind für das Stück ebenso wichtig. Of course Winnetou is the lead- ing role – but the extras in the background are just as impor- tant for the show’s success.

Winnetou wurde zum Familien- projekt: Marie-Theres Scheurer als Apachin mit ihren Enkeln. Links Sven, ebenfalls ein Apache und rechts Erik als Kiowa-Krieger. Something for the whole fam- ily: Marie-Theres Scheurer as an Apache squaw with her grandsons Sven (left) as

Annie Infanger übernahm 2017 eine Rolle im Haus des Schmieds sowie als Indianerin. In 2017 Annie Infanger was a squaw and an extra in the farrier’s house.

an Apache brave and Erik (right) as a Kiowa warrior.

Ruth Infanger (links) und Marie-Theres Scheurer haben bei der ersten Austragung neben ihren Komparsenrollen auch im Büro mitgeholfen. During last year’s produc- tion, Ruth Infanger (left) and Didi Scheurer (right) helped out in the office as well as appearing as extras.

Feuer undFlamme fürWinnetou Indian summer Text: Andrea Hurschler, Fotos: Winnetou/zVg

Old Shatterhand und Winnetou standen sich im vergangenen Sommer auf der Freilichtbühne im Zweikampf gegenüber. Der Kampf um Leben und Tod endete in einer wunderbaren Blutsbrüder- schaft, die vom 6. Juli bis 12. August 2018 in Winnetou II eine Fortsetzung finden wird. Auch verschiedene Komparsen werden wieder hautnah und mit viel Leidenschaft dabei sein. Darunter die drei Engelbergerinnen Ruth und Annie Infanger sowie Marie-Theres Scheurer. Die drei Frauen waren bei Winnetou I als Komparsinnen, also Statistinnen ohne Sprech-

aber von Winnetou so begeistert wie ein Kind.» Als Jugendliche noch keine Ahnung von Winnetou hatte Annie Infanger. Erst als ihr Sohn Björn Karl May Bücher zu lesen begann, infizierte sie sich mit dem Virus – besonders die vermittelten Werte gefallen ihr noch heute gut. Zuerst befürchtete sie, dass niemand in ihrem Alter – sie ist 74-jährig – als Komparsin gesucht wird. Diese Bedenken erwiesen sich jedoch als falsch. Einziger Wehrmutstropfen: «Fürs Reiten bin ich leider wirklich zu alt.» Die entstandenen Freundschaften, der Blick hinter die Kulissen

rollen, im Einsatz. Sie spiel- ten Maisbäuerinnen bei den Apachen, Bewohnerinnen von St. Louis oder Indianerinnen. Erzählen Annie und Ruth Infanger sowie Marie-Theres «Didi» Scheurer von ihrem ver-

eines solchen Projektes sowie die unvergesslichen Erlebnisse waren Motivation genug, um den Aufwand mit den Proben und Aufführungen auch 2018 wieder auf sich zu nehmen. Genauso angetan von

«Ich bin 69, aber von Winne- tou so begeistert wie ein Kind», sagt Marie-Theres Scheurer.

gangenen Sommer auf der imposanten Freilicht- bühne, kommen sie allesamt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Keine Frage also, dass sie auch heuer wieder mitspielen wollten. Bei Redaktions- schluss war noch nicht bekannt, welche Rollen die drei Frauen in diesem Jahr übernehmen werden. Didi Scheurer kann nicht während der ganzen Spielzeit mit dabei sein. Im Juli macht sie mit ihrer Familie Ferien in Kanada – ein Projekt, das schon lange geplant war. Doch im Vorfeld wird sie als Volunteer mithelfen und – falls möglich – im August wieder als Indianerin auftreten. Apropos Familie: Bei Scheurers sind nicht nur die Sommerferien 2018 ein Familien- projekt, sondern auch Winnetou. «Meine Enkel Sven und Erik spielten letztes Jahr auch mit. Erik liess sich so stark von dieser Geschichte und Umgebung anstecken, dass er sogar eine Leh- re als Hufschmied antreten wird», schwärmt Scheurer. Sie hat als Jugendliche alle Karl May Bücher gelesen und findet das Freilichtspiel für Engelberg eine tolle Bereicherung. «Ich bin 69,

Winnetou ist Ruth Infanger. Sie habe schon als Kind gerne «g'indianerlet» – also Indianer gespielt – und viele Karl May Bücher verschlun- gen. «Wenn so ein Freilichtspiel in Engelberg stattfindet, muss ich einfach mitmachen», sagt sie. Der zeitliche Aufwand im vergangenen Jahr sei schon gross gewesen. Insbesondere, da sie zusammen mit Didi Scheurer zusätzlich noch im Büro ausgeholfen habe. «Doch ich bin pensi- oniert und habe Zeit.» Zudem ist sie überzeugt, dass heuer dank den Lehren aus der letztjährigen Premiere weniger Zeitaufwand nötig sein wird. Das unvergesslichste Erlebnis hat den Dreien ein Unwetter beschert, das ganz «St. Louis» dem Boden gleichgemacht hat. Für die Vorstellung am nächsten Tag stand die ganze Kulisse wieder – dank der Hilfe von rund 40 Leuten, darunter auch Marie-Theres Scheurer, Ruth und Annie Infanger. «Der Zusammenhalt beimWiederaufbau war etwas Fantastisches», erinnert sich Scheurer.

Infos und Tickets unter: www.winnetou.ch

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