magazin nummer22 sommer_v2
Das Sporthotel wurde 1990 gebaut.
Es ist ein Dorf im Dorf: Cam- ping- und Hotelgäste bekom- men im Eienwäldli alles, was sie für einen angenehmen Aufenthalt benötigen. A village within a village: at the Eienwäldli, campers and hotel guests find everything they need for a great stay.
The Sport Hotel was built in 1990.
DasDorf imDorf A village within a village Text: Laetitia Hardegger, Fotos: zVg
Das Eienwäldli kann nicht mit einemWort beschrieben werden. «Es isch scho es chlises Dorf», sagt Sepp Bünter schmunzelnd. Er und seine Partnerin Trudy Herzog haben diesen aussergewöhnlichen Ort über 30 Jahre lang geprägt. Zu Beginn war das Eienwäldli ein einfacher Bauernhof auf dem Bünter mit seinen Geschwis- tern aufwuchs. «Die Mutter hat den Karren hier hinten gezogen mit acht Kindern, Kühen, Hüh- nern und Schweinen. Der Vater kochte in Engel- berger Hotels, um die grosse Familie zu ernäh-
Jahre haben wir Tag für Tag zusammen gearbeitet. Zum Glück haben wir von Anfang an die Bereiche aufgeteilt. Darum hat es gut funktioniert.» Und obwohl sie so viel zusammen waren, hatten sie doch nichts voneinander. Die Gäste und Mitar- beitenden standen immer imMittelpunkt. Das hat sich jetzt geändert, denn im April übergaben sie ihr Lebenswerk an die neuen Geschäftsführer Martin Zumbühl und Bernadette Odermatt. Für die beiden Engelberger ist es eine neue Herausfor- derung, bei der sie ihre bisherigen Erfahrungen bestens einsetzen können. Bernadette Odermatt
ren.» In den Sommermonaten bewirtschaftete die Familie zusätzlich die dazugehören- de Pension Eienwäldli. Der Campingplatz kam in den 60er Jahren hinzu. Sepp übernahm 1972 den Familienbetrieb, der
kennt den Tourismus durch ihre langjährige Tätigkeit bei Engelberg-Titlis Tourismus und bei den Brunni-Bahnen. Martin Zumbühl bringt das nötige technische Know-how und langjährige Führungser-
Sepp Bünter und Trudy Her- zog haben ihr Lebenswerk in neue Hände gegeben.
1969 mit dem ersten Hallenbad von Engelberg erweitert worden war. 1985 kam Trudy Herzog in sein Leben. Mit ihr erhielt er eine Partnerin, die mit Leib und Seele Gastgeberin ist. Dass Engelberg der Lebensmittelpunkt der Luzernerin werden sollte, war Zufall. Während einer schneearmen Wintersaison in einem Luxushotel im Engadin hörte sie im Radio immer von den grossen Schnee- fällen in Engelberg. «Das tue ich mir nicht mehr an. Ich gehe nach Engelberg», sagte sie sich. Kaum war sie in Engelberg, fiel an Weihnachten und Neujahr auch kein Schnee. Sie blieb trotzdem. Für den Bau des Sporthotels 1990 war ihr Fachwissen matchentscheidend. Auf die Idee von einem Hotel brachten sie Campinggäste, die nahegelegene Unterkünfte für ihre Eltern und Freunde suchten. Die beiden mussten mit ihrem Projektplan bei Geldgebern vorsprechen und wurden auf Herz und Niere geprüft. Weil sie nicht verheiratet wa- ren, wurden sie kritisch beäugt: War es nur eine Ad-hoc Beziehung oder eine langjährige Geschich- te? Das haben sie inzwischen bewiesen. «All die
fahrung mit. Als Gemeinderat ist er zudem gut vernetzt. Ihre Zusammenarbeit haben sie jahre- lang als OK-Mitglieder der Brunni Fasnacht er- probt. «Wir haben unsere Stärken und Schwächen kennengelernt und gemerkt, dass wir einander optimal ergänzen», sagt Bernadette Odermatt. Für sie sei das Eienwäldli ein Vorzeige-Betrieb und genau das wollen sie fortsetzen. «Oberste Priorität hat das Wohl der Gäste.» Sie übernehmen einen florierenden Betrieb mit vielen Stamm- gästen, in den kontinuierlich investiert wurde. Dabei werden sie von langjährigen Mitarbeiten- den tatkräftig unterstützt. Neben dem 5-Sterne Campingplatz und dem Sporthotel besteht er aus einem öffentlichen Wellnessangebot mit dem Felsen-Erlebnisbad und einem Café. Das Restau- rant, seit 2012 unter der Leitung von Roger Sum- mermatter, bietet eine saisonale, frische alpine Küche. Und was wäre ein Dorf ohne Laden: Vom frischen Brot amMorgen bis zu den Geschen- ken für die Daheimgebliebenen findet man in «Hanny’s Lädäli» alles, was das Herz begehrt.
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hotellerie | thehotel industry
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