Engelberg-Genussmagazin-highres

WINTER

WINTER

This prehistoric landslide in the Engelberg area is considered the second biggest ever to hit the Swiss Alps. But unlike in Goldau, whose landslide was much more recent and destroyed numerous buildings, no visual evidence remains. A final short glacial advance reshaped the debris so that vegetation could cover the rocks, wiping out any traces of the prehistoric event for the modern observer. But a closer look gives us insight into that dramatic event even though it happened millennia ago. The step-like plateau on the left- hand side of the valley (facing outwards) that stretches from the Gerschnialp to Untertrübsee and as far as the Arni, Stalden and Schwändli alps – the Titlis Express cable cars travel over it at the beginning of the ride – is a mountain terrace made up of landslide material. On the right-hand side of the valley, debris from the natural disaster forms the Bergli area, which begins above Hotel Waldegg where the residential zone ends and spreads up away from the valley.

Dorf 200 Meter und beim Eugenisee 250 Meter. In der Folge stauten die Trümmer am Eingang zur Aaschlucht einen See auf, der mit Geschiebe der Engelberger Aa und des Dürrbachs aufgefüllt wurde, mit der Zeit verlandete und sich zum heuti- gen Talboden entwickelte. Der prähistorische Bergsturz von Engelberg gilt als der zweitgrösste in den Schweizer Alpen und hat, anders als zum Beispiel jener von Goldau, das Antlitz des Dorfes nicht offensichtlich geprägt. Denn ein letzter, kleiner Gletschervorstoss hat die Trümmermassen so umgeformt, dass die Vegeta- tion Fels und Geröll überdeckt sowie die Spuren für den heutigen Betrachter verwischt hat. Wer allerdings genau hinschaut, kann trotz der vergangenen Jahrtausende Zeugen des mächtigen Bergsturzes feststellen. Die heute auf der linken Talseite (talauswärts blickend) als natürlich er- scheinende Geländeterrasse, die der TITLIS Xpress direkt zu Beginn überwindet, reicht von der Gerschnialp nach Untertrübsee und zu den Alpen Arni, Stalden und Schwändli. Das stufenartige Plateau besteht ausschliesslich aus Bergsturzmate- rial. Auf der rechten Talseite bilden die Trümmer dieses Naturereignisses das Gebiet Bergli, welches sich nach den letzten Wohnhäusern des Quartiers oberhalb des Hotels Waldegg anschliesst und sich weiter talauswärts ausbreitet.

SILK EMBROIDERY ENGELBERG ABBEY This image embroidered on silk, kept in the Engel- berg Abbey archives, may look odd to people who know the valley today. But the lake that it depicts truly did exist at one time – albeit long before the abbey was founded in 1120. Kuriosum erscheinen. Doch der dargestellte Talsee war einmal Wirklichkeit, auch wenn dies lange vor der Klostergründung im Jahre 1120 war. SEIDENSTICKEREI ABTEI ENGELBERG Dieses auf Seide gestickte und in Klosterbesitz befindende Bild mag heutigen Betrachtern als

View of the present Bergli area which resulted from the landslide.

ZEUGEN EINER LÄNGST VERGANGENEN ZEIT RELICS OF A BYGONE AGE

Various borings have shown that the more recent subsoil of the valley floor is made up of round gravel, coarse rubble, sand, and layers of clay up to a metre thick. Whenever there is a large excavation project in the village, these vestiges of the past come to light. For instance, there are layers of peat, which forms very slowly and preserves material deposited inside it for centuries. Fragments of bark from a bygone age are often found in these peat layers. In 1988, when the site of the former Hotel Hess was being excavated, a fossilised trunk was found of a tree that died at the age of 183 fol- lowing a natural disaster in 875 BC. It is now on display in Engelberg’s Tal Museum. And the tree trunks discovered during excavations for the Kempinski Palace in late 2016 were probably also exposed to daylight for the first time in 2,891 years.

Verschiedene Bohrungen haben gezeigt, dass der jüngere Untergrund des Talbodens aus rundemSchottermaterial, grobemGeröll, Sand und bis zu einemMeter dicker Lehmschicht besteht. Und immer dann, wenn imDorfkern von Engelberg grössere Tiefbauarbeiten an- stehen, treten sie wieder zu Tage – die Zeugen der Vergangenheit. Zum Beispiel in Form von ausgeprägten Torfschichten, die nur sehr lang- sam entstehen. Was von diesem organischen Sediment umschlossen wird, überdauert Jahrhunderte, auch die Fragmente von Baumstäm- men. Untersuchungen eines 1988 auf dem Areal des ehemaligen Hotel Hess ausgegrabenen und heute im Talmuseum Engelberg aus- gestellten fossilen Baumstammes haben ergeben, dass er von einem Baum stammt, der nach einer Lebensdauer von 183 Jahren infolge einer Naturkatastrophe im Jahr 875 vor Christus abgestorben ist. Und so ist es anzunehmen, dass die Ende 2016 bei den Tiefbauarbeiten für das Hotel Kempinski Palace entdeckten Baumstämme erstmals nach 2891 Jahren wieder in Kontakt mit Tageslicht gekommen sind.

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FORMED FROM FALLEN ROCKS

NATUREREIGNIS STAND DEM HEUTIGEN HOCHTAL PATE

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