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Das Jugendstilhotel thront über Engelberg.

Die geräumigen Zimmer bie- ten einen Blick über Engel- berg und dessen Bergwelt. The spacious rooms offer views over Engelberg and its mountain landscape.

The art-nouveau building perches high above Engelberg.

men wie Abfalltrennung, Sparlampen oder Recyclingpapier ist den Besitzern die Nutzung alternativer Energien wichtig. Zusammen mit den Brunni-Bahnen waren sie 1999 die ersten Unternehmen in Engelberg, die eine Solaranla- ge für die Energiegewinnung nutzten. Ergänzt mit Wasserstrom, wird das Hotel heute mit rein grüner Energie versorgt. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Wurden Anfang der 90er-Jahre jährlich 110'000 Liter Heizöl verbraucht, sind es heute noch 36'000 Liter. Seit 2010 erhalten die Kuhns in Kooperation mit dem Hotel Belle-

Gäste und Schläuche zum Abspritzen verfügen. Das Engagement des Ehepaar Kuhns reduziert sich nicht auf den eigenen Betrieb. Sie setzen sich im Care Team, in der Kommission des Erlenhauses und in der Energie- und Volkswirt- schaftskommission ein. Viele Jahre war Peter Kuhn Präsident des Engelberger Hoteliervereins. Noch heute kämpft er für bessere Rahmenbedin- gungen in der Hotellerie. So hat der Hotelierver- ein neu eine Einkaufskooperation für die Engel- berger Hotels mit einem Schweizer Grosshändler ausgehandelt. Und künftig rechnen die Hotels

vue die CO2-Abgabe durch den Bund zurückerstattet. Nicht weniger als acht Zielgruppen gehören seit 21 Jahren zum Marketing-Mix des Edelweiss. Engelberg sei ein Ort, in dem man breit

Kreditkartenkommissionen gemeinsam ab, was wiederum die Kosten merklich senkt. Mit dem Erreichen des Pensionsalters in vier Jahren ziehen sich die Kuhns langsam aus dem operativen Geschäft

«Für eine gute Nachfolgere- gelung muss man drei bis acht Jahre rechnen.»

aufgestellt sein müsse, ist Kuhn überzeugt. Monokulturen könnten ein Hotel schnell ruinieren. Ein weiterer Erfolgsfaktor seien Kooperationen. Der Nationalbankentscheid vom 15. Januar 2015 hat ihn in seiner Strategie bestätigt. Durch das erwartete Ausbleiben der Euro-Gäste, beherbergten sie vermehrt indische Senioren. Der indische Tour Operator lag ihnen schon lange in den Ohren. Mussten die Gäste früher in einem der indischen Restaurants im Dorf ihr Abendessen geniessen, organisierten Kuhns eine Kooperation mit Saaed Khawar vom Restaurant Tandoori in Ebikon, der das Essen direkt ins Haus liefert. Der grösste Kooperations- partner ist Schweiz Tourismus. Das Edelweiss ist als Familien-, Wander-, Bike- und als Typically Swiss-Hotel zertifiziert. Die Aufnahmehürden für die Labels sind hoch. Bei Audits werden die vorgegebenen Standards regelmässig überprüft. Ein Swiss-Bike-Hotel muss unter anderem über Reparatursets, Vorrichtungen zum Aufhängen der Räder, Pumpen, eine Waschmaschine für die

zurück. Für die Zukunft des Edelweiss setzen sie nicht auf den Zufall: «Für eine gute Nachfolge- regelung muss man drei bis acht Jahre rechnen.» So ist geplant, dass über 90% des Aktienkapi- tals per 1. Mai 2016 an eine Investmentfirma in Beckenried verkauft wird. Die Kuhns werden das Hotel bis 2019 weiterhin als Pächter führen und verabschieden sich so langsam von ihren vielen Stammgästen. Peter Kuhn freut sich über die gute Lösung. Wichtig sei, dass das Haus in Schweizer Hand bleibt. Die gleiche Firma erwarb und sanierte bereits das Hotel Seerausch in Be- ckenried. Und die Kuhns wären nicht die Kuhns, hätten sie das Potential für eine Zusammenar- beit nicht erkannt. Bereits besteht eine Koopera- tion im Einkauf, bei der Mitarbeiter-Ausbildung und bei der Angebotsgestaltung, zum Beispiel das «MonteLago»-Bike-Package. Die Kuhns schauen weit über den Tellerrand hinaus: «Das Engelbergertal geht neu bis nach Beckenried.»

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hotellerie | thehotel industry

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