normal magazin nummer20 sommer

Eine Aufnahme von Karl Meuser, aufgenommen zwi- schen 1945 und 1950. A photograph by Karl Meuser, taken between 1945 and 1950

EinRückblickauf Engelbergs Tourismus A look back at tourism in Engelberg Text: Charles Christen; Fotos: Engelberg-Titlis

Diesen Herbst wird in der Reihe der Engelberger Dokumente, herausgegeben von der Kulturkom- mission der Einwohnergemeinde, eine Publika- tion erscheinen, die die Geschichte des Kur- und Verkehrsvereins Engelberg von 1883 bis 1993 und diejenige des Tourismusvereins von 1993 bis 1999 nachzeichnet. Was sich in diesen Jahren zugetragen hat, kann dank der Protokolle, die sich im Archiv des Kur- und Verkehrsvereins Engelberg befinden, hervorragend dokumentiert werden. Das neue Engelberger Dokument zeigt unter anderem auf,

schweizerischen Tourismus eine Vorzeigerolle spielte, deren Auswirkungen noch heute aus- zumachen sind, ist bemerkenswert und daher auch Thema des Engelberg Dokuments Nr. 35. Der Sport, ob im Winter oder im Sommer, spielte in Engelberg immer eine sehr wichtige Rolle. Das Bergdorf gehört zu den Ferienorten, in denen der Wintersport sehr früh begann. Mit der 1913 erbauten Bobbahn von Gerschnialp nach Engelberg nahm zudem die Erfolgsge- schichte von Weltmeister Fritz Feierabend und seinen Engelberger Mitfahrern ihren Anfang.

wie es 1883 zur Gründung des Vereins kam und welche Rolle der Kur- und Verkehrsverein in der Entwicklung des Berg- kurortes spielte. Die Ausfüh- rungen geben einen tiefen Einblick, wie sich die Zusam-

Dass Engelberg heute über die grösste Skisprunganlage der Schweiz verfügt und die erfolgreichste Sportmittel- schule des Landes betreibt, ist eine logische Konsequenz. Das Engelberger Doku-

Die Publikation versteht sich als Abriss der Tourismusgeschichte.

menarbeit des Kur- und Verkehrsvereins mit der Einwohnergemeinde, mit dem Hotelierverein und den Bergbahnen gestaltet hat. Der Kur- und Verkehrsverein Engelberg hat von Beginn weg Aufgaben einer Einwohnergemeinde übernom- men: Er baute etwa Strassen und war für das Keh- richtwesen zuständig. Auch zeigte er ein grosses soziales Engagement und wirkte als eigentliche Fürsorgeorganisation und Sozialinstitution. Wann und weshalb diese und andere Aufgaben in den Zuständigkeitsbereich der öffentlichen Hand gingen, ist in vielerlei Hinsicht interessant. Die spezifischen touristischen Aufgaben übertrug der Kurverein verschiedenen Kom- missionen und dem Winter-Kurverein. Dieser war mit allem betraut, was das touristische Angebot Engelbergs betraf. Gar oft wehte den Tourismusverantwortlichen ein rauer Wind entgegen – etwa wegen der Weltkriege, was den Kur- und Verkehrsverein immer wieder vor grosse Herausforderungen stellte. Dass Engelberg in Sachen Wasser und Elektrizität im

ment ist kein Geschichtsbuch über Engelberg und schildert weder die Entstehung von Hotels noch die Geschichte der Bergbahnen en détail; es stellt auch keine ausführliche Familienchronik der den Tourismus prägenden Persönlichkeiten dar. Vielmehr versteht es sich als Abriss der Geschich- te des Tourismus und will auf wichtige Aspekte und Themen hinweisen. Vieles davon ist bereits heute sorgfältig aufgearbeitet, nicht zuletzt, weil es verschiedene Publikationsreihen gibt, die geschichtliches Wissen zu Engelberg einer brei- ten Leserschaft zugänglich machen; aber auch, weil erfreulich viele Historiker sich der Lokalge- schichte annehmen. Das Engelberger Dokument will anhand von Protokollen, weiteren Unterla- gen und mit Briefauszügen aufzeigen, welche Aufgaben sich bei der Entwicklung des Touris- mus stellten und wie diese gelöst worden sind.

Das Engelberger Dokument Nr. 35 kann ab Oktober 2017 im Buchhandel erworben werden.

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