Engelberg Magazin Nr. 19
Für viele gehört das Schlit- telvergnügen zu gelun- genen Skiferien dazu.
Das Nachtschlitteln ist ein beliebtes Angebot, das gerne mit einem Fondue-Abend im Chalet kombiniert wird.
For many, sledging is an integral part of a great skiing holiday.
Night sledging is a popular activ- ity, especially when combined with a fondue feast in the chalet.
Schlitteln–Vergnügenauf zwei Kufen Let’s get sledging! Text: Andrea Hurschler, Fotos: Engelberg-Titlis
Es ist paradox: Während andere Sportgeräte sich in den letzten Jahren teils markant weiterent- wickelt haben, blieb der gute alte Holzschlitten so, wie er schon vor 150 Jahren war. Doch obwohl das Schlitteln dadurch nostalgisch wirkt, darf es heute getrost als Trendsportart bezeichnet werden – gerade auch in Engelberg, wo die Sportart eine lange Tradition hat. Fast jede Familie in der Schweiz hat einen Holzschlitten im Keller stehen. Ein Schlittel- ausflug bietet viel Spass, bei dem alle schon in jungem Alter dabei sein können. «Wir schätzen, dass rund ein Drittel unserer dass im Winter jedoch keine exakten Zahlen zur Ausübung der jeweiligen Sportart erhoben würden. Was er aber genau weiss und unter- schreibt, ist die Tatsache, dass Schlitteln als Trendsportart bezeichnet werden kann. «Des- halb sind die sonnigen Pisten am Brunni ein wichtiges Element der Wintersportangebote. Die beiden 2,5 Kilometer langen Abfahrten sind beliebt, sie sind die rasantesten in der Zent- ralschweiz.» Auch die Titlisbahnen bezeichnen ihre Schlittelbahn Gerschnialp-Engelberg als wichtige Ergänzung des Schneesportangebots. Laut Marketingleiter Peter Reinle werden auf dieser pro Winter rund 50’000 Fahrten gezählt. Schlitteln kann jeder – ganz im Gegen- satz zum Skifahren, das gelernt sein will und durch die teure Ausrüstung gerade für Leute aus dem Unterland an Attraktivität verliert. Eine Chance, dass das Schlitteln sein Dornröschenda- sein verliert und in den Skigebieten mehr Platz eingeräumt bekommt? «Der positive Trend im Anfängergebiet Klostermatte zeigt uns, dass Wintergäste am Sessellift Schlittler sind und für rund 40’000 Frequenzen sorgen», sagt Thomas Küng, Geschäfts- führer der Brunni-Bahnen Engelberg AG. Er ergänzt,
Kinder mit Begeisterung Skifahren lernen», sagt Thomas Küng. «Trotzdem haben wir vor fünf Jahren auf der ehemaligen Skipiste im Gebiet Zigerboden eine zweite permanente Schlittel- piste eingerichtet und machen uns tatsächlich Gedanken, wie wir weitere solche Angebote generieren können.» Spruchreife Ausbaupläne würden allerdings noch nicht existieren. Auch bei den Titlisbahnen spürt man die Wichtigkeit einer Schlittelbahn, da es nicht mehr selbst- verständlich ist, dass alle Kinder das Skifahren lernen. «Bei den Schneesporttagen der Schulen ist der Anteil an Schlittlern, auch die Skifahrer und Snowboarder nicht bei uns am Berg.» Gerade deshalb wird die Weiter- entwicklung von Angeboten wie sie heute mit Schlittelbahn, Rutschpark Trübsee (Snowtubing), den Schneeschuhtrails rund um den Trübsee so- wie dem «snowXpark» bestehen, stetig geprüft. Ein besonderes Erlebnis bietet sich jeweils an den Freitag- und Samstagabenden auf der Schlittelbahn von der Gerschnialp hinunter nach Engelberg. «Vor allem in Kombination mit einem Fondue-Abend im Chalet ist das Nachtschlitteln sehr beliebt», sagt Reinle. Während die Bahn früher noch mit Lampions, Fackeln oder Kerzen beleuchtet wurde, sorgen heute Scheinwerfer für genügend Licht auf der Strecke. Aufgrund der Witterung fielen in den vergangenen Win- tern aber immer wieder ganze Schlitteltage und -abende aus. Denn im Gegensatz zu den etwas höher gelegenen Schlittelpisten auf Brunni sowie Fürenalp (1 km, Schlitten werden gratis zur Verfügung gestellt), hat die Schlittelbahn Gerschnialp-Engelberg stärker mit den wärme- also der Nicht-Skifahrer-Snow- boarder, immer grösser», sagt Peter Reinle. «Hätten wir keine Schlittelbahn, würden diese Schulen auf andere Stationen ausweichen und wir hätten
Die Schlittelbahnen sind eine wichtige Alternative zum sons- tigen Wintersportangebot.
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