Engelberg Magazin Nr. 25

Berglodge Restaurant Ristis Tel. +41 41 639 60 62 www.brunni.ch

Luftig, hell und mit viel Holz sowie Stein präsentiert sich das umgebaute Restaurant. The light and airy restau- rant incorporates lots of wood and natural stone.

Der grosse Umbau wur- de innerhalb von nur drei Monaten realisiert. This major renovation was achieved within just three months.

(Photo: Fabienne Bühler)

GutesKlimaauf demBrunni A positive climate on the Brunni Text: Laetitia Hardegger; Fotos: Brunni-Bahnen

Wenn Engelberg schon im Schatten liegt, scheint auf dem Brunni noch die Sonne. Da liegt es nahe, ihre Strahlkraft zu nutzen und die nachhaltige Energieversorgung zu fördern. Die Brunni-Bah- nen Engelberg AG ist seit Mai 2018 das erste und bisher einzige klimaneutrale Bergbahnunter- nehmen der Schweiz und die Stiftung myclimate zeichnete es mit dem Pionier-Award aus. Zudem wurde im vergangenen Frühling das Berglodge Restaurant Ristis für 3,2 Millionen Franken komplett saniert. 1960 erbaut, entstand durch mehrere

fiel wieder neuer Schnee. Sisyphus liess grüssen. Der Anspruch, möglichst klimaneutral zu agieren, ist nichts Neues auf dem Brunni. Seit fünf Jahren werden die Transportanlagen mit Strom aus fast CO2-freier Wasserkraft betrieben. 2016 wurde die erste Solaranlage auf dem Dach der alten Bergstation in Betrieb genommen. Mit dem Umbau wechselte das Restaurant von einer Öl- zu einer Holzpelletheizung. Zudem ist das neue Dach mit modernsten Solarziegeln gedeckt. Die Solarkraftwerke produzieren rund 130‘000 Kilowatt pro Jahr. Dies entspricht etwa 15% des

Erweiterungen ein Flickwerk aus verschiedenen Stilrich- tungen. «Tiefe Decken sollten Gemütlichkeit erzeugen. Das war vor 20 Jahren stimmig, hat aber nicht mehr dem heutigen Zeitgeist entspro-

ganzjährigen Strombedarfs des Gesamtunternehmens. «Das tönt nach wenig, ist aber als Anteil in einem Strom- mix sehenswert», betont der Geschäftsführer. Trotzdem müssen weiterhin 347 Tonnen

Im neu umgebauten Restaurant wird auf lokale Spezialitäten gesetzt.

chen», sagt Thomas Küng, Geschäftsführer der Brunni-Bahnen Engelberg AG. Jetzt präsentiert sich das Restaurant luftig und hell mit viel Holz und Stein. Die Bereiche Selbstbedienung und Bedienung sind durch die Raumauftei- lung f lexibler nutzbar. Ein Saal bietet Platz für Anlässe von bis zu 250 Personen. Die Küche setzt auf möglichst regionale Produkte und das Angebot ist vielfältig: Engelberger Trocken- f leischcarpaccio vom Bio-Hof Spisboden bis zu traditionellen Älplermagronen. Das Brunni ist ein Familienberg. Neben dem Abenteuer- spielplatz und dem Yetipark können kleine und grosse Kinder sich in der neuen Spielecke mit einer Brio-Eisenbahn vergnügen. Aus dem Kiosk wurde ein Laden. Für den grossen Umbau bestand nur ein kurzes Zeitfenster von drei Monaten. Alles lief nach Plan. Dann forderte der schneereichste Mai seit 80 Jahren das ambitio- nierte Projekt heraus. Die Dachsanierung stand an. Im Wochentakt fiel ein halber Meter Schnee auf das Dach und kaum war es frei geschaufelt,

produziertes CO2 kompensiert werden. «Es gibt zum Beispiel noch kein Pistenfahrzeug, das CO2 neutral unterwegs ist. Wir müssten auf das Präparieren der Pisten verzichten. Aber was wäre ein Winter ohne Schlittelbahn, Winterwander- weg und Skipiste», sagt Küng. Er beschäftigt sich bereits seit 2008 intensiv mit dem Thema. Vor zehn Jahren war er Mitautor einer Studie über Energiemanagement bei Bergbahnen. Sein grosses Fachwissen ist massgebend für die Pionierleistungen auf dem Brunni. «Der Effekt aufs Klima ist wichtig, aber wir können nicht alles nur für Gotteslohn machen. Optimierun- gen müssen mindestens wirtschaftlich neutral sein. Was hilft ein gutes Gewissen, wenn es dem Unternehmen schlecht ginge», betont er. Nach getaner Arbeit fliegt er – wenn die Bedingungen stimmen – mit dem Gleitschirm vom Brunni bis Wolfenschiessen und für seinen eigenen ökologischen Fussabdruck reiste er letzthin nach Berlin bewusst mit dem Zug. «Aber es war schon etwas umständlich», sagt er grinsend.

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