Jahresbericht 20_21

JAHRESBERICHT 2020/21

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Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, geschätzte Touristikerinnen und Touristiker, liebe Engelbergerinnen und Engelberger

Die Engelberg Titlis Tourismus AG hat ein turbulentes, von der Corona-Pandemie geprägtes Geschäftsjahr hin- ter sich. Die Krise hat viele Spuren hinterlassen und die Leistungsträger vor existentielle Herausforderungen gestellt. Wohl niemand hat mit einem Umsatz-Einbruch in einer solchen Dimension gerechnet und manche Unternehmen hat es - aufgrund der Abhängigkeit vom internationalen Reiseverkehr - überaus hart getroffen. Die ohnehin schon hohen Anforderungen an die operativen und strategischen Führungsgremien werden in Krisenzeiten nochmals massiv erhöht und so war an einen normalen Einstieg bei Weitem nicht zu denken, als Stephan Oetiker im November 2020 das strategische Zepter als neuer Verwaltungsratspräsident der ETT AG übernahm. Die operative Führung obliegt seit Februar 2020 Andres Lietha, der sich sein erstes Jahr als Touris- musdirektor vermutlich auch ganz anders vorgestellt hat.

Im nachfolgenden Gespräch geben die beiden Kapitäne Einblicke in ihr Premierenjahr am Ruder der ETT AG und werfen einen hoffnungsvollen Blick in die touristische Zukunft Engelbergs.

STEPHAN OETIKER, DU BIST SEIT NOVEMBER 2020 NEU IM VERWALTUNGSRAT UND GLEICH ZUM PRÄSIDENTEN GEWÄHLT WORDEN. WAS WAREN DIE BEWEGGRÜNDE, MITTEN IN DER KRI- SE EINZUSTEIGEN? Stephan Oetiker: Ich bin seit Jahren mit Engel- berg verbunden und habe immer gesagt, dass ich mithelfen möchte, einer meiner Lieblingsorte zu entwickeln und voranzubringen. Beruflich bin ich häufig dann zur Stelle wenn’s brennt oder grössere Veränderungen anstehen, von daher mag ich diese Ausgangslage und ich finde es nicht sonderlich un- gewöhnlich, in einer Krise einzusteigen. Im Gegen- teil: die aktuelle Lage macht es uns vermutlich so- gar einfacher, die Weichen für die Zukunft zu stellen und neue Wege einzuschlagen. Diesbezüglich habe ich sehr viel Substanz und eine grosse Offenheit vorgefunden, was für mich ideale Grundvorausset- zungen darstellen und Grund genug war, auf stra- tegischer Ebene einzusteigen. Für eine Destination tätig sein zu dürfen, in welcher ich einen grossen Teil meiner Ferien- und Freizeit verbringe, ist für mich zudem ein riesiges Privileg.

ANDRES LIETHA, AUCH DU HAST IN EINER SCHWIERIGEN ZEIT DEIN AMT ANGETRETEN. BIST DU ALS TOURISMUSDIREKTOR SCHON AN- GEKOMMEN IN ENGELBERG? Andres Lietha: Ja, absolut. Einerseits ging’s vermut- lich sogar schneller wegen der ausserordentlichen Situation und der Tatsache, dass ich mit vielen Part- nern und dem Team sehr schnell Lösungen finden musste, um durch die Krise zu kommen. Anderer- seits stehen noch diverse Kontakte aus, welche ich unter normalen Umständen schon lange angegan- gen wäre. Als Quereinsteiger habe ich für den Job als Touris- musdirektor ja wenig Erfahrungswerte mitgebracht, mir kam aber letztlich zugute, dass die Krise für uns alle Neuland war und so gesehen war mein Einstieg vielleicht sogar einfacher als unter normalen Um- ständen. Zudem wohne ich seit knapp 2 Jahren hier in Engel- berg und es gibt für meine Frau und mich wohl nicht viele andere Orte mit einer ähnlich hohen Lebens- qualität – ja, ich darf sagen, dass ich eine neue Hei- mat gefunden habe, angekommen bin und Wurzeln geschlagen habe.

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