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Damit das Skispringen stattfinden und reibungslos durchgeführt werden kann, braucht es unzählige Stunden an freiwilliger Arbeit. Fast 400 Helferinnen und Helfer sind jeweils im Einsatz – das braucht auch viel Koordination seitens OK. Walter Imbach* ist Personalchef und gibt einen Einblick in die wichtige Arbeit der Volunteers. Oft ist es schwierig, in Vereinen Freiwillige zu finden. Wie ist es bei dir, hast du Mühe Leute zu finden? Nein, im Gegenteil. Viele kommen seit Jahren, so dass wir zu einer richtigen Skisprung-Familie gewachsen sind. Da wir den Anlass auf Swiss Volunteers, der Webseite der Freiwilligen- "OHNE VOLUNTEERS GEHT ES NICHT. PUNKT." INTERVIEWMIT DEM PERSONALCHEF
arbeit, aufgeschaltet haben, kommen Leute aus der ganzen Schweiz.AberauchvieleEinheimischehelfenjedesJahrmit.Eine ganz treue Seele ist mit dem EHC Engelberg-Titlis auch ein Ver- ein. Die Eishockeyspielerinnen und Spieler leisten jedes Jahr am Sonntag ihren Einsatz und verdienen so etwas in die Clubkasse. Wie herausfordernd ist die Einsatzplanung? Ich versuche, die Helferinnen und Helfer zufrieden zu machen und ihre Wünsche zu berücksichtigen. Gewisse wünschen den gleichen Einsatz wie im letzten Jahr, andere möchten mit den gleichen Leuten zusammenarbeiten. Wieder andere möchten gerne früh abreisen, weil sie eine lange Heimreise haben. Ich bin organisatorisch also gefordert.
*WALTER IMBACH (66) ist seit sieben Jahren Personalchef des Skispringens. Er leitete bis 2008 die bekannte Imbach Logistik AG mit über 300 Mitarbeitenden. Nach dem dritten Herzinfarkt und einem Tumor im Herzen musste er sein Familien- unternehmen verkaufen. Seine Erfah- rungen und sein Know-how als Unter- nehmer kann Walter Imbach auch als Personalchef einsetzen: Besonders gefragt sind seine Stärken im Organi- sieren und Motivieren.
Gibt es Jobs, die besonders beliebt sind?
Jene, die nahe an den Sportlern sind. Von diesen gibt es allerdings nur sehr we- nige, maximal 20. Das sind beispielsweise die Sicherheitsleute unterhalb der Tri- büne, die Assistenten für die Material- und Dopingkontrollen, die Weitenmesser, oder jene, welche für die Verpflegung und Wünsche der Athleten da sind. Einen solchen Job erhält man aber nicht beim ersten Einsatz, dafür muss man sich hocharbeiten. Im Gegenzug: Welches sind die unbeliebten Jobs? Nicht direkt unbeliebt, aber schwierig zu besetzen. Die Tretmannschaft, die nach jedem Lauf mit den Ski den Schnee auf der Schanze festtritt, ist jedes Jahr schwierig zu rekrutieren. Die Anforderungen in Sachen Skifahren sind in diesem steilen Gelände sehr hoch. Was erhalten die Helferinnen und Helfer als Dankeschön?
Sie sammeln mit jeder geleisteten Stunde Punkte, welche sie gegen Gutscheine oder Geld eintauschen können. Für vier geleistete Stunden erhalten sie zum Beispiel eine Tageskarte fürs Skifahren am Titlis oder 32 Franken in bar. Diesen «Lohn» schätzen die Volunteers sehr. Wir vom OK bedanken uns zudem für die freiwillige Arbeit und leben Wertschätzung. Denn nur so kommen die Helferinnen und Helfer wieder. Wie wichtig sind die freiwilligen Helferinnen und Helfer für das Skispringen in Engelberg? Ohne sie geht es nicht. Punkt.
TEXT: ANDREA HURSCHLER
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