ETT_Grafenart_Broschuere_Final_DS

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22 .05. – 30. 10. 2022

A R T I N L A N D S C A P E Grafenort Engelberg

GrafenArt Art in Landscape in Grafenort Engelberg

GrafenArt Art in Landscape in Grafenort Engelberg

Seit Mai 2022 lädt in Grafenort, in der Umgebung der national geschützten Gebäude Heilig-Kreuz Kapelle, Herrenhaus und Wirtschaft Grafenort eine Skulpturen- ausstellung zum Besuch ein. Vor dem Hintergrund die- ser historischen Gebäude und der Natur wird Kunst in unterschiedlicher Form, Farbe und Dimension erlebbar. Als Tor zu Engelberg ist der Ortsteil Grafenort im Besitz des Benediktinerklosters Engelberg. Gemeinsam mit dem Kloster als Partner lud ein Kuratorium zehn Kunstschaf- fende aus der Schweiz ein, bestehende zeitgenössische Arbeiten entlang eines Rundgangs zu präsentieren. Zu den Kunstschaffenden gehören namhafte Grössen wie auch talentierte Nachwuchskünstler:innen, die in ihrer Sze- ne viel Aufmerksamkeit erlangen. Bei der Platzierung der Werke wurde Wert auf Harmonie mit dem ausgewählten Standort gelegt. Vielfalt entstand durch aussagekräftige Werke und unterschiedliche Verarbeitungstechniken und Materialen. Diese reichen von gesägtem Holz über be- schlagenen Stein und Aerosol behandelte Leinwand bis zum Bronzeguss. Sie sind herzlich eingeladen, diese Ausstellung zu be- suchen. Sie ist per Bahn, zu Fuss entlang der Engelber- ger Aa oder per Individualverkehr erreichbar. Ein Besuch der GrafenArt ist ein Allwetter-Erlebnis. Ausgangspunkt des rund zwei Kilometer langen und einfach begehbaren Rundganges ist das Herrenhaus. Endpunkt ist die Wirt- schaft Grafenort. Lassen Sie sich überraschen und geniessen Sie die künst- lerische Vielfalt vor gebirgiger Kulisse. Der Besuch ist un- entgeltlich.

Starting in May 2022, Grafenort, is hosting a sculp- ture exhibition outside Holy Cross Chapel, Grafenort manor and restaurant Wirtschaft Grafenort. Against the backdrop of these historic buildings and the beau- tiful natural scenery, the artworks can be experienced in their various forms, colours and dimensions. The «gateway» to Engelberg, Grafenort is the property of Engelberg Abbey. In partnership with the Benedictine ab- bey, the GrafenArt committee invited ten Swiss artists to present their contemporary works along a pathway. They include big names and talented emerging artists. The ex- pressive artworks were placed in such a way that they harmonise with their surroundings, and the wide range of techniques and materials – sawn wood, carved stone, cast bronze, spray-painted canvases – make this a highly diverse exhibition. We warmly welcome you to visit the GrafenArt exhibition, which can be reached by train, car or by foot along the River Aa. The easily walkable 2 km tour starts at the ma- nor house and finishes at Wirtschaft Grafenort. It can be visited in any weather. Admission to the exhibition is free of charge – enjoy sur- prising artistic diversity against a beautiful mountain back- drop!

Dauer der Ausstellung Sonntag, 22. 05. bis Sonntag, 30. 10. 2022 Duration of the exhibition Sunday 22 May - Sunday 30 October 2022

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«Looking for» Holz / 2022

Matthias Maeder OW

Was siehst du?... Was sieht die Kamera?... Auf den ers- ten Blick ist hier nichts Überraschendes zu sehen, es sind Kameras an einer Hausmauer. Auf den zweiten Blick merkt man, sie sind aus Holz und sie liefern nie Bilder. Matthias Maeder spielt mit dem Thema der Kontrolle, der Übersicht, aber auch mit dem Motiv der Suche. Be- wegte Bilder sind ständig präsent. Sie zeigen uns die Wahrheit und sind gleichzeitig manipulativ. Sie kontrol- lieren und geben uns gleichzeitig Sicherheit. Die Ka- meras suchen die Umgebung ab. «Looking for» heisst aber auch, sich selber auf die Suche zu machen. Und was suchst du?

Nach einer Schreinerlehre absolvierte Matthias Maeder eine Ausbildung zum Holzbildhauer und Weiterbildun- gen in der Holzrestauration. Seit 2002 lebt und arbeitet er in Engelberg. In seinem Atelier entstehen nebst Skulp- turen auch Möbel und diverse private Auftragsarbeiten. Matthias Maeder inszenierte am Landartpfad 2019 mit Steinen die Arbeit «dry stone walling». Für den Landart- pfad 2021 im Hungerbodenwald entstand zusammen mit Claudia Vogel das «On/Off» Power-Zeichen.

Following an apprenticeship as a cabinetmaker, Maeder trained as a wood carver and restorer of wooden objects. He has lived and worked in Engelberg since 2002. In his studio he creates sculptures, furniture and various com- missioned pieces. Maeder contributed to the 2019 Land Art Pfad with his piece « dry stone walling » . For the 2021 Land Art Pfad in Hungerbodenwald he developed the « on/off » power sign in collaboration with Claudia Vogel.

What do you see? What does the camera see? At first glance, there's nothing surprising here – just cameras on a wall. A second glance shows that the cameras are made of wood, so cannot take any pictures. In this work, Maeder plays with the topics of control and surveillance and with the motif of searching. Moving images are om- nipresent. While cameras «never lie», they can also be manipulative. They control us and yet give us a sense of security.

matthiasmaeder.ch

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«der Karotten- aufstand» Zementguss koloriert / 2019 & 2022

Natalie Agreda BS

natalieagreda.ch

Ich möchte dem aussortierten Gemüse eine Stimme geben. Auf humorvolle Art zettle ich eine Gemüse- Revolution an und stelle ein kleines Heer von Karotten auf die Beine. Es ist die Meute der Aussortierten, der «Mangelhaften». Fünfzig «Rieblis» stehen in Reih und Glied im Grünen, von wo aus sie in die Revolution zie- hen. Jede Revolution braucht ihr Manifest. I want to give rejected vegetables a voice. I playfully in- cite a vegetable revolution, putting together a small army of carrots. In a mutiny of the rejects, of the flawed, 50 car- rots stand in rank and file on the grass, ready to start a revolution. And every revolution needs its manifesto.

lebt in Basel. Nach ihrer Ausbildung zur Steinbildhaue- rin von 2008 -2012 besuchte sie anschliessend an der Florence Academy of Art den Sculpture Workshop. Von 2014 - 2019 absolvierte sie das Objektdesignstudium an der Hochschule Luzern. Zwischenzeitlich nahm sie am Europäischen Steinfestival in Freiburg im Breisgau teil und arbeitete zwischen 2013 und 2014 als Steinbild- hauerin und Restauratorin. 2015 gründete sie das Label Pacha&b und eröffnete 2016 das Atelier Berger. Sie ist Mutter eines Sohnes. Agreda lives in Basel. After training as a sculptor from 2008 - 2012, she attended the Sculpture Workshop at the Florence Academy of Art. From 2014 to 2019 she studied Object Design at Lucerne University of Applied Sciences and Arts. During that time she participated in the Euro- pean Stone Festival in Freiburg, Germany. From 2013 to 2014 she worked as a sculptor and restorer before found- ing the label Pacha&b in 2015 and opening Atelier Berger in 2016.

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«Pyrit Blue, Pyrit Copper»

Hanna Roeckle ZH

Lack auf GFK / 2016 &18

Geboren in Vaduz (FL). Seit 1994 Freischaffende Künstle- rin. 2007 Stipendium der Kulturstiftung Landis & Gyr in Berlin. Diverse Ausstellungen in Museen und Galerien, u.a. in Bern, Zürich, Berlin (D), Frankfurt (D), Hohen- ems (A), Ingolstadt (D), Köln (D), Marcigny (F), Paris (F), Weimar (D), Ulm (D), Vaduz (FL), Washington DC (USA), Wien (A). Diverse Kunst- und Bauprojekte im öffentlichen Raum sowie vertreten in mehreren bedeutenden Sammlungen. Lebt und arbeitet in Zürich.

Hanna Roeckles Werke pendeln zwischen Malerei und Skulptur. Ihre plastischen Arbeiten basieren auf räumli- chen Strukturen und seriellen Systemen, deren konstruk- tive Klarheit in einen vielstimmigen Dialog mit sinnlichen Farbverläufen und Farbkombinationen tritt und mit ihrer Umgebung eine temporäre Symbiose bildet. Kunst und Forschung verschmelzen: Die Künstlerin bezieht gezielt Themen aus Geometrie und Physik, Systemtheorie, Mi- neralogie, Kultur-, Design- und Architekturgeschichte in ihre Konzepte ein. Die daraus resultierenden kristallinen Formen, wie hier beispielsweise der Pyrit, und die changierende Farbge- bung bewirken faszinierende Spiegelungen mit räumli- cher Tiefenwirkung. Roeckle's work is a hybrid between painting and sculp- ture. Her sculptures are based on spatial structures and serial systems whose constructive clarity enters into a mul- ti-voice dialogue with sensual colour gradients and com- binations, forming a temporary symbiosis with their surroundings. Art and research merge: the artist delib-

hannaroeckle.com

erately integrates themes from ge- ometry and physics, systems theory and minerology into her designs alongside cultural, design and architectural history.

Born in Vaduz, Liechtenstein. Freelance artist since 1994. Grant from the Landis & Gyr Foundation for a studio stay in Berlin in 2007. Various exhibitions in museums and gal- leries in Vaduz, Berne, Zurich, Berlin, Frankfurt, Ingolstadt, Cologne, Weimar, Ulm, Vienna, Hohenems, Paris, Marcigny, and Washington DC. Various art and structural projects in public spaces; repre- sented in several renowned collections. Lives and works in Zurich.

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«nachtwärts» 15-teilig, Pappelholz in Farbe gefasst / 2012

Rochus Lussi NW

rochuslussi.ch

Die Arbeit «nachtwärts» handelt von 15 Zwergfleder- mäusen, davon jede in Natura in eine Zündholzschachtel passt. Das unscheinbare, nachtaktive und wendige Tier haftet nun als 15-teilige Gruppe, geschaffen in Pappel- holz, in seiner 40-fachen Vergrösserung an der Wand, in einer natürlichen Umgebung. Durch die Grössenver- schiebung erhält das Objekt eine neue Präsenz, wird un- übersehbar. In dieser Setzung soll die Dramatik dieses archaischen Urtieres in eine neue Dimension gestei- gert werden und wir erleben das durchaus Unheimli- che dieses kleinen, scheuen Drachens. Es lässt uns er- schaudern und es bleibt offen: «ist Grösse Macht?» Wie bei vielen Arbeiten stellt Rochus Lussi die Frage nach Täter und Opfer, der Verletzlichkeit und Wehrhaftigkeit in unserem Dasein.

*1965 in Stans, lebt und arbeitet seit 1992 als frei- schaffender Bildhauer in der Zentralschweiz. Er ist Bild- hauer mit handwerklicher Ausbildung in Brienz und Kur- sen an der Kunstgewerbeschule Luzern, sowie Studien- jahr an der Kunstakademie Prag bei Jan Hendrych. Rochus Lussi ist in der Schweiz und im Ausland in Ausstellungen und an Performancefestivals vertreten. Regelmässige Arbeitsaufenthalte im Ausland, wie in Berlin und New York. 2019 wird sein Schaffen mit dem Innerschweizer Kulturpreis ausgezeichnet. Born in Stans in 1965; has lived and worked in Central Switzerland as a freelance sculptor since 1992. Learned sculpture through practical training in Brienz and courses at the Lucerne School of Art and Design. Also spent a year studying under Jan Hendrych in Prague. Lussi is repre- sented at exhibitions and performance festivals in Swit- zerland and abroad. Regular working stays abroad, e.g. Berlin and New York. Awarded Innerschweizer Kulturpreis in 2019.

«Nachwärts» features pipistrelle bats, usually so small they could fit inside a matchbox. In this artwork, the in- conspicuous nocturnal creatures are shown 40 times their

actual size, carved from poplar wood. In a group of 15, they cling to the walls, ceiling and floor. The dramatic shift in size gives the animals and the artwork a new, powerful presence, becomes un- missable.

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«Dreamline» Marmor Rosa Portogallo und Urner Granit / 2021

Bertha Shortiss UR

*1968 ist gelernte Bildhauerin. In Altdorf betreibt sie ein Atelier. Sie stellt für öffentliche Auftraggeber, Unterneh- men und Privatpersonen Werke aus Stein, Holz und an- deren Materialien her. International wurde Bertha Shor- tiss mit Ausstellungen wie Trioptikon in Kandern 2013, mit dem Kunstraum Industriedenkmal Kieswerk, und durch die Teilnahme an Wettbewerben für Schneeskulp- turen bekannt. Ihre Wirkungsorte bei internationalen Bildhauersymposien für Skulpturen im öffentlichen Raum ausserhalb der Schweiz sind Österreich, Deutschland, Russland, Asien, Nord- und Südamerika, Türkei, Finn- land, Grönland und Irland.

Der Grund auf dem wir leben; Granit als Balance und Stabilität. Darauf entstehen Träume, die uns ins Frem- de, Unbekannte entführen – Traumlinien… Der obere Teil der Skulptur ist ein Rosa Portogallo, der tragende Teil ein Urner Granitfindling, der durch die Jahre in der Natur seine weiche Form erhielt. Die Gegensätze der beiden Materialien und deren Bearbeitung zeigen Un- terschiede und Kontraste, die gemeinsam eine neue Harmonie bilden. A rock to stand on. Granite provides balance and sta- bility. Upon it we can build dreams that whisk us into the unknown. The top part of the sculpture is made from Rosa Portogallo marble, the loadbearing part from a Uri granite erratic, shaped, smoothed and softened by years in nature. The contrast and differences between the two materials and the way they are worked come together to form a new harmony.

shortiss.com

Born in 1968, trained sculptor. Runs a studio in Altdorf, creating works from stone, wood and other materials for public-sector clients, companies and private individuals. Shortiss gained international recognition with exhibitions in the Trioptikon in Kandern in 2013, in Kunstraum Kies- werk, and with her participation in snow sculpture com- petitions. She has produced sculptures for public spaces in Switzerland, Austria, Germany, Russia, Turkey, Finland, Greenland and Ireland as well as locations in Asia, North and South America.

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«aufgehende Sonne» Bronze / 2022

Pascal Murer TI

pascalmurer.ch

«Aufgehende Sonne» ist eine Arbeit aus dem Zyklus der stehenden und liegenden Sonnen, «Sol - Solea». All diesen Arbeiten gemeinsam ist das Thema Licht. Aus- gehend von der Zeichnung zur Skulptur, von Holz zu Bronze und erneut zur Zeichnung, entsteht ein Kreislauf, ein Spiegel der Welt. Die aufgehende Sonne ist ein Zeichen der Hoffnung und Freude. Auf der Suche nach der Leichtigkeit des Seins, öffnen sich meine Skulpturen dem Licht. Sie scheinen wie von selbst gewachsen, wie die Bäume, die Blüten, die Tänzerinnen! «Aufgehende Sonne» is a piece from the « Sol Solea » sun cycle. Light is the theme connecting the works. Progress- ing from drawing to sculpture, from wood to bronze, and back to drawing, a cycle is created, a reflection of the world. The rising sun symbolises hope and joy. On the hunt for serenity and lightness of being, my sculptures open up to the light. They seem to have grown all by themselves – like the trees, the blossoms, the dancers!

*1966 in Altdorf, Uri. Pascal Murer stammt aus einer Künstlerfamilie. Er ist Zeichner, Maler und Bildhauer, lebt und arbeitet in Locarno. 1995 Studium der Bildhauerei, Akademie der bildenden Künste, Wien, Prof. Joannis Avramidis und Michelangelo Pistoletto. Assistent an der Wiener Secession. Aufenthalte in New York und Ber- lin. 2001 Gründung des Ateliers «Vedo Arte» mit Nino Doborjginidze in Locarno. Zahlreiche Arbeiten in öffent- lichen und privaten Sammlungen. Ausstellungen (Aus- wahl): 2012 und 2021 Triennale für Skulptur, Bad Ragaz, 2019 Trees of Life, Fondazione Monte Verità, Ascona, 2014 Crescendo, Fondazione Erich - Lindenberg, Porza- Lugano, 2013 Arista dell'anno. Premio Bally, Casa Rus- ca, Locarno. Born in 1966 in Altdorf, Canton of Uri, Murer comes from a family of artists. He is an illustrator, painter and sculptor who lives and works in Locarno. He studied sculpture at the Academy of Fine Arts in Vienna under Joannis Avra- midis and Michelangelo Pistoletto, graduating in 1995. Assistant at the Vienna Secession. Stays in New York and Berlin. Founded the studio Vedo Arte with Nino Doborj- ginidze in Locarno in 2001. Numerous exhibitions and pieces in public and private collections.

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«Wolken» Kunststoff Kabelbinder / 2019–2022

Elionora Amstutz NW

lebt und arbeitet in Stansstad und ist seit 1991 tätig als freischaffende Gestalterin und Bühnenbildnerin. Aus- gebildete Dekorateurin mit Weiterbildung beim Bild- hauer Franco Annoni, LU. Studienaufenthalte in Salz- burg. Beteiligung an Einzel- und Gruppenausstellungen, Kunstprojekte, Kunst am Bau und diverse Bühnenbilder. Im künstlerischen Prozess sind Objekte, Collagen und Zeichnungen entstanden.

Seit drei Jahren befasst sie sich mit der Werkgruppe Wolken und erweitert oder verändert sie seither in ihrer Formgebung. Mit den Themen Wahrnehmung und Erin- nerung will sie das Absurde, Überraschende im alltäg- lichen Leben an die Oberfläche holen. Den Blick auf etwas richten, das Verwirrung stiftet und dabei die Auf- merksamkeit auf das Material lenken. So sind Kabelbin- der die verbindenden Teile, aus denen die Objekte er- schaffen sind. Die Auseinandersetzung der Wolken und deren Wirken ist zwar optisch fassbar, doch geht es der Künstlerin um den Entstehens- und Vergehens Prozess. Das fragile und doch so zähe Kunststoffmaterial wird mit der Natur zum surrealen Gesamtbild weiterentwickelt. Amstutz has been working on her «Wolken» group for three years. Addressing the themes of perception and memory, she aims to bring the absurd and surprising mo- ments of everyday life to the surface – to direct attention at things that cause confusion and raise awareness of the material. Cable ties are the connecting elements that the objects are shaped from. Although one may contem- plate the visual manifestation and effect of the clouds («Wolken»), the artist is primarily concerned with proces- ses of formation and dissipation.

Lives and works in Stansstad; she has been a freelance designer and set designer since 1991. Qualified interior designer; trained under the sculptor Franco Annoni (Lu- cerne). Periods of study in Salzburg. Participation in group and solo exhibitions, art projects, building art, and the design of various stage sets. Has produced sculptures, collages and drawings.

elionora-amstutz.ch

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«Zwei Schalen» Stahlblech genietet / 2018 &2019

Barbara Jäggi LU

Zwei aus Stahlblech genietete Schalen liegen am Weg- rand. Ihre Schuppenform ist Föhrenzapfen abgeschaut. Neben streng geometrischen Metallobjekten erschafft Barbara Jäggi auch immer wieder der Natur nachemp- fundene Objekte, die in ihrer Abstraktion überraschen und einen neuen Blick auf die Dinge fordern.

visarte-zentralschweiz.ch/jaumlggi-barbara

1956 geboren und aufgewachsen in Madiswil /BE Lehre als Textilentwerferin, einige Jahre Praxis Schule für Gestaltung Basel Schule für Gestaltung Luzern, Abteilung freie Kunst seit 1985 Metallplastikerin, lebt in Luzern Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen Kunst im öffentlichen Raum

Two bowls of riveted steel lie by the side of the path. Their «scaly» design is based on pinecones. Alongside austere geometric shapes formed from metal, Jäggi cre- ates many objects inspired by nature whose surprising abstract qualities encourage viewers to look again.

Born in 1956, grew up in Madiswil, Canton of Berne Apprenticeship and several years as a textile designer Attended Basel Design School Attended Lucerne Design School, Liberal Arts department Metal sculptor since 1985, lives in Lucerne Numerous solo and group exhibitions Participation in public art projects

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«Franz Marc Tribute» Aerosol auf Leinwand / 2016

Adrian Gander NW

anoy.ch

Das Bild entstand unter freiem Himmel auf dem Cor- vatsch im Engadin. Während vier Tagen wurde das Werk mittels Spraydosen unter extremen Bedingungen reali- siert. Wind, Schnee und frostige Temperaturen wurden mit vielen Farben kontrastiert. In der von Weiss- und Grautönen dominierten Winterkulisse der Engadiner Bergwelt stach das Werk besonders hervor. Es zeigt ab- sichtlich warme und gesättigte Farben, die eher dem Frühling oder Sommer zugeordnet werden. Seit damals wurde das Werk nie mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Das Werk ist inspiriert vom Blauen Reiter. Bleistift Skiz- zen von Franz Marc wurden neu interpretiert und mit grafischen Elementen verbunden. Die Natur ist zentraler Bildinhalt der Leinwand.

alias Anoy (*1991 in Stans) lebt und arbeitet in Nid- walden. Von 2010 bis 2014 studierte er an der Hoch- schule Luzern Design & Kunst und schloss mit einem Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation ab. Die Be- schäftigung mit dem Medium Zeichnungen stand am Anfang seines Schaffens. Graffiti, Architektur und Kunst im öffentlichen Raum interessierten ihn bereits vor dem Studium. Neben Arbeiten auf Mauern, die ihn als Graffiti-Künstler bekannt machten, arbeitete er stets auch in anderen Medien. Aufenthalte im Libanon und Südamerika beeinflussten seinen Stil und erweiterten sein visuelles Repertoire. A.k.a. Annoy, born in Stans in 1991; lives and works in Nid- walden. Studied at Lucerne School of Art & Design from 2010 to 2014, graduating with a BA in Visual Communica- tion. He started out drawing, but was already interested in graffiti, architecture and public art before embarking on his studies. His wall art gained him a reputation as a graffiti artist, but he consistently works with other media as well. Stays in Lebanon and South America influenced his style and expanded his visual repertoire.

The picture was created using spray paint over a period of four days in the open air on the Corvatsch in Engadin in harsh conditions. The piece has not been shown in public

since. The wind, snow and icy temperatures were jux- taposed against an array of bright colours. The work stood out prominently in the wintery white-and-grey backdrop of the Engadin mountains. Inspired by The Blue Rider, the artist de- liberately employed warm, rich colours associated with spring or summer rather than winter.

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«Einrad» Gummi / 2015–2022

Eugen Jans ZG

*1963 lebt und arbeitet in Zug. Nach einer Lehre als technischer Modellbauer ist er seit 1990 autodidak- tisch als Bildhauer tätig. Im Nebenamt arbeitet er als Grabungstechniker für die Denkmalpflege. 2007 erhielt er ein Stipendium in Form eines Atelieraufenthalts in Ber- lin sowie 2013 und 17 einen Gastaufenthalt in der Fon- dazione Svizzera in Venedig durch Pro Helvetia. In den Jahren zwischen 1993 bis heute stellte er in unzähligen Einzel- und Gruppenausstellungen an verschiedenen Or- ten in der Schweiz und Italien aus. Seine bevorzugten Materialien sind Holz, Hartgummi und Gusseisen. Eine Vielzahl von Objekten wurde durch Zug und umliegende Gemeinden angeschafft. Born in 1963; lives and works in Zug. After an appren- ticeship as a technical model constructor, from 1990 he began as a self-trained sculptor. He also works as an excavation specialist for monument preservation. In 2007 he received a grant to work in a studio in Berlin, and in 2013 and 2017 a granted stay at Fondazione Svizzera in Venice by Pro Helvetia. Since 1993 he has participated in countless solo and group exhibitions at various locations in Switzerland and Italy.

Eugen Jans verwendet für seine Arbeiten bereits be- nutzte Gummireifen und Holz. Das Einrad macht in Grafenort einen weiteren Zwischenhalt. Seine Struktur kommt durch eine holzartige Bearbeitung mit dem Stech- beitel zustande. Die geschnitzten Flächen reflektieren im Sonnenlicht einen öligen Farbschimmer. Auf den Gummiobjekten bilden sich, gleich wie bei Holzobjek- ten, mit der Zeit altersbedingte Risse. Jans findet jedoch nicht nur Gefallen an der optischen Struktur, sondern auch das allgegenwärtige Quietschen während dem Arbeiten mit dem zum Entsorgen-gedachten-einmaligen Rohstoff bereitet ihm ausserordentlich Vergnügen.

Bild: Zuger Zeitung

Jans uses old tyres and wood in his artwork. Einrad fea- tured in various locations before coming to Grafenort. It was shaped using a wood chisel, and the carved sur- faces reflect an oily cast in sunlight. Jans does not only derive pleasure from the optical structure, but from the ever-present squeaking and from the act that he is reusing a resource that was intended for disposal.

billingbild.ch/project/eugen-jans/

«Pneu-Turm» Gummi / 2015- 2022

Die Skulpturen sind käuflich – Preistabelle 1 \ «Looking for» von Matthias Maeder CHF 6'000 2 \ «der Karottenaufstand» von Natalie Agreda CHF 15'000 3 \ «Pyrit Blue, Pyrit Copper» von Hanna Roeckle je CHF 29'000 4 \ «nachtwärts» von Rochus Lussi je CHF 3'500 5 \ «Dreamline» von Bertha Shortiss CHF 6'800 6 \ «aufgehende Sonne» von Pascal Murer CHF 25'000 7 \ «Wolken» von Elionora Amstutz, je CHF 600 – 1'200 8 \ «Zwei Schalen» von Barbara Jäggi je CHF 5'000 9 \ «Franz Marc Tribute» von Adrian Gander auf Anfrage: adrian@anoy.ch

Standort | Location Klosterhof Engelberg

Eugen Jans' Skulpturen wirken oft fast archaisch, doch der Eindruck täuscht. So wie Eugen Jans das Holz bear- beitet, legt er auf subtile Art die Urwüchsigkeit des Materials und damit den Kern seines Wesens frei. Seit ein paar Jahren verwendet der Bildhauer oft Hartgum- mi als Ausgangsmaterial. Die Wahl mag überraschen. Doch Hartgummi ist ähnlich schwer zu bearbeiten wie das Hartholz – aus dem es ursprünglich ja teils besteht. Die Materialwahl schlägt nicht nur einen Bogen bis in die Urzeit, sie thematisiert auch die Zwiespältigkeit des Fortschritts. Viele Worte macht Jans nicht um seine Ar- beit, doch diese ist sehr beredt. ( Text: Silvano Cerutti ) Jans' sculptures often seem almost archaic, although appearances can be deceptive. He works the wood in a way that subtly exposes the autochthonous quality of the material and thus its very essence. For some years now, Jans has frequently used hard rubber, which is as

difficult to work as hardwood (which it is partly made from). This choice of materi- al thus draws a line back to prehistory while also address- ing the ambivalent nature of progress.

10 \ «Einrad» von Eugen Jans auf Anfrage: eugen.jans@zg.ch

Klosterhof «Pneu-Turm» von Eugen Jans auf Anfrage: eugen.jans@zg.ch

Worte der Kuratorinnen Eine Skulpturen-Ausstellung an einem ausdruckstarken Ort wie Grafenort zu kuratieren, birgt neben grosser Freude auch enorme Verantwortung. Die historischen Gebäude wirken mächtig und die natürliche Umgebung ist imposant. Es war unser Ziel, Kunst nicht nur durch de- ren Auswahl, sondern auch durch die Platzierung mar- kant und eindrücklich wirken zu lassen. Wenn das den Besuchenden Gesprächsstoff und Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Skulpturen bietet, haben wir unser Ziel erreicht.

Führungen SA 04.06.2022 – 10.45 Uhr SO 10.07.2022 – 10.45 Uhr FR 05.08.2022 – 16.45 Uhr SA 03.09.2022 – 13.45 Uhr SO 02.10.2022 – 10.45 Uhr SO 30.10.2022 – 10.45 Uhr – Finissage

Treffpunkt an der Haltestelle der Zentralbahn Unkostenbeitrag CHF 12.– | Erwachsene mit Gästekarte CHF 10.– | Kinder bis 14 Jahre gratis Gruppenführungen auf Anfrage (Dauer 80 Minuten) | max. 15 Personen | CHF 140.00 Anmeldung/Anfragen Engelberg-Titlis Tourismus +41 41 639 77 77 | welcome@engelberg.ch engelberg.ch/grafenart-2022

Curators word

Curating a sculpture exhibition in a powerfully expressive place like Grafenort is a joyful experience but it also en- tails a great deal of responsibility. The venerable buildings and the natural surroundings are imposing. We wanted to create a striking, lasting impression, not only through the selection of the artworks but by their placement. If visitors explore these contemporary pieces, interact with them and discuss them, then we will have achieved our goal.

Künstlergespräch

Montag, 19. September 2022 | 19.30 Uhr | Kollekte Raum Korndiele im Herrenhaus Grafenort Thema «Kunst und Landschaft» Moderator Beat Christen Mehr Infos lebensraum-gebirge.ch/veranstaltungen

Claudia Häusler kultur.spuur.ch

Claudia Vogel claudia-vogel.ch

Werkstatttag mit Rochus Lussi

«Unplugged» mit dem Bildhauer und Künstler Rochus Lussi einen Tag lang intuitiv planen – zeichnen – entwickeln und ausformen. Samstag, 13. August 2022 | 8.30 bis 17.30 Uhr Kosten inkl. Material & Mittagessen CHF 240.00 Anmeldung bis 09.8.2022 bei Pforte Kloster Engelberg: +41 41 639 61 19 | pforte@kloster-engelberg.ch Mehr Infos zum Programm engelberg.ch/grafenart-2022

Kunst aus dem Kloster Engelberg

Die Kunst geniesst im Benediktinerkloster Engelberg seit jeher einen hohen Stellenwert. Seit dem 20. Jahrhun- dert findet die darstellende Kunst durch herausragende Künstler im Benediktinerkloster Engelberg eine reiche Entfaltung. Die modernen Skulpturen von Bruder Xaver Ruckstuhl (1911–1979) zeugen von einem offenen Geist der Engelberger Benediktiner. Von Bruder Columban Louis (1887–1966) stammen die handwerklich beeindrucken- den Intarsienarbeiten. Pater Karl Stadler (1921–2012) bereicherte mit seinen Wand- und Glasmalereien zahl- reiche Kirchenräume und Klöster der Schweiz. Täglich in seinem Atelier aktiv ist Pater Eugen Bollin (*1939). Er hat sich durch sein modernes zeichnerisches Schaffen und seine Gemälde einen Namen im schweizerischen Kunstbetrieb erworben. Es ist also kein Zufall, dass das Kloster «Art in Landscape» beherbergt und unterstützt. Zeitgleich zeigen wir während der Klosterführungen Exponate zum Thema «Mönch und Künstler».

Bild: Beat Christen

Grafenort seit 1689 das Eingangstor zum Klosterdorf Seit der Gründung im Jahre 1120 prägt das Benediktinerkloster Engelberg die Geschich- te des Hochtals. Die heutigen Tätigkeiten der Mönche erwuchsen weitgehend aus den Be- dürfnissen des Ortes. Das Herrenhaus diente als Warenlager der Beherbergung von Gäs- ten und als politisch ökonomischer Stützpunkt an der Peripherie. Heute dient es immer noch als Ferienhaus der Mönche, aber vor allem finden Vorträge, Trauungen und Konzerte statt. Seit jeher besteht da auch die Wirt- schaft Grafenort. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 11.00–22.00 Uhr. 041 637 00 85. gastbetriebe.ch/grafenort. In der Wirtschaft finden Sie auch die Künst- lerportraits und Informationen zu «Art in Landscape»

Öffentliche Führungen DI /DO / SA um 16.00 Uhr Ticketreservation www.kloster-engelberg.ch

Lageplan | Where to find

Insider Tip

Auf spektakulärem Weg zur GrafenArt

GRAFENORT 569

ENGELBERG 1015

Erlebnisweg Aaschlucht

AA GORGE TRAIL

435

9 KM

2 H 30

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Besucherbuch | visitors book

This varied hiking trail takes you through the wild, romantic Aa gorge, crossing the river at several points on various suspension bridges. Idyllic barbecue spots dot the route, various play areas keep the little ones occupied, and at the covered rest stop – evocative of old-world gold pros- pecting days – time seems to stand still. The tour is par- ticularly impressive in the spring when the Aa swells with melting snow, but it is also very popular on hot summer days as the gorge is shady and cool. Durch die wildromantische Aaschlucht zieht sich ein ab- wechslungsreicher Wanderweg, der mit etlichen Hänge- brücken mehrmals die Schlucht überquert. Vielerorts sind idyllische Grillplätze zu finden, Spielstationen bringen die Kleinen auf andere Gedanken und an einem über- dachten Lagerplatz, der Goldsucherromantik versprüht, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Besonders nach der Schneeschmelze ist die Tour eindrücklich, aber auch an einem heissen Sommertag sehr beliebt, da das Wasser an vielen Stellen Erfrischung bietet.

Pascal Murer Elionora Amstutz Barbara Jäggi Adrian Gander Eugen Jans

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Matthias Maeder Natalie Agreda Hanna Roeckle Rochus Lussi Bertha Shortiss

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Besucherbuch und Wunschbox

Bei den Info-Punkten finden Sie Ausstellungs-Broschüren und je ein Besucherbuch. Wir freuen uns über Ihren Ein- trag dort. Falls Sie einen Wunsch zu einem Thema ha- ben, das Sie aktuell beschäftigt, können Sie diesen in der an Standort 4 vorhandenen Wunschbox oder auf Instagramm #grafenart-wunschbox deponieren.

Wir danken für die Unterstützung! Thank you for your support!

Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG Bürgergemeinde Engelberg Risi Services AG, Baar

Informationen zu den einzelnen Objekten und deren Erschaffe- rinnen und Erschaffer erfahren Sie auch über diesen QR Code: Information on the individual artworks and their creators can also be found via this QR code:

Titelbild mit den Objekten «Dreamline» von Bertha Shortiss und «aufgehende Sonne» von Pascal Murer. Cover photo with the artworks «Dreamline» by Bertha Shortiss und «aufgehende Sonne» by Pascal Murer.

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