animiert magazin nummer21 winter
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lberg
magazin
Winter 2017/2018
EVENT HIGHLIGHTS IM WINTER
CANDLELIGHT DINNER Geniesse mit deinen Liebsten einen gemütlichen Abend mit Fondue Chinoise im Panorama-Restaurant auf dem TITLIS. Samstags, einmal monatlich bei Vollmond
TITLIS EARLYBIRD Wenn andere noch in den Federn liegen, ziehst du bereits die ersten Kurven über die frisch präparierten Pisten von Stand nach Trübsee. Anschliessend gibt’s ein feines Frühstücksbuffet im Berghotel Trübsee. Die erste Bergfahrt ist um 7 Uhr. 13. Januar, 10. Februar und 10. März 2018
TITLIS NIGHTRIDE Skifahren bis tief in die Nacht und auch der Rutschpark auf Trübsee ist offen. Zum Schluss geht’s mit den Skis oder mit dem TITLIS Xpress zurück ins Tal. 6. Januar, 3. Februar, 3. und 31. März 2018
NACHTSCHLITTELN Schlittle von 19.30 – 21.30 Uhr so oft du Lust hast von der Gerschnialp ins Tal. Option: Anschliessender Fondueplausch. Jeden Freitag- und Samstagabend
NEU DIE BERGBAHN IST SAMSTAGABENDS IN BETRIEB
TRÜBSEE SATURDAY NIGHT Unter dem Trübsee-Sternenhimmel Snow- tuben oder Winterwandern. Lust auf eine Pizza aus dem Holzofen und ein Glas Wein im Lago Torbido? Die Gondelbahn bis Trübsee ist jeden Samstagabend offen. Jeden Samstagabend, von Weihnachten bis Ostern
WATERSLIDE CONTEST Mit Skiern, Snowboard oder einem Fun- mobil übers Wasser gleiten – dieser Event ist auch für die Zuschauer ein Spektakel. 21. April 2018 auf dem Jochpass
WWW.TITLIS.CH/EVENTS
TITLIS | BERGBAHNEN, HOTELS & GASTRONOMIE 6391 ENGELBERG | SCHWEIZ | TELEFON +41 (0)41 639 50 50
Titelseite: Plakat des Illustrators Mads Berg im Auf- trag von Engelberg- Titlis Tourismus. Frontcover: A poster by Illustra- tor Mads Berg on behalf of Engelberg- Titlis Tourism.
Inhaltsverzeichnis Contents
3 editorial 4 statements
Von Menschen für Menschen Ex tra va lue for Engelberg
8 fokus | focus
Auf zwei Latten durchs Tal Gliding across the va lley
12 inside
Alle haben ein Ziel: Olympia Heading for meda ls
18 events
Wehe, wenn sie losgelassen The f reaks come out at night 22 hotellerie | the hotel industry
Hommage an die Belle Epoque An homage to la Belle Époque
Impressum – Publishing information
26 kultur | arts+culture
Herausgeberin – Publisher : Engelberg-Titlis Tourismus AG Redaktionsteam – Editorial team : Charles Christen, Frédéric Füssenich, Andrea Hurschler (Leitung/ head ), Marco Zemp Übersetzungen: Heather Kimber, Berlin Anschrift – Address : Engelberg-Titlis Tourismus AG Redaktion «Engelberg Magazin», Klosterstrasse 3 CH-6390 Engelberg engelbergmagazin@engelberg.ch www.engelberg.ch Gestaltung/Produktion – Design/production : WerbeTypoGrafik, Hampi Krähenbühl, Fürigen Schrift – Font : Matter Bold (© Urs Lehni); TheSerif (© FontShop) Druck – Printing : Engelberger Druck AG, Stans
Reklamekunst und Reiseträume Anton Reckziegel and the ar t of adver tising
30 gastronomie | food+drink
«Eine Schnapsidee – im wahrsten Sinne» Irish to the core
34 blick zurück | looking back
Die Einführung der Wintersaison Engelberg’s English connec tion
38 natur | nature
Frau Holles Stellvertreter Engelberg’s answer to Jack Frost
50 shopping
Mut zur Farbe A colour f u l business
Auflage – Print run : 14’000 Exemplare/ copies Abonnement – Subscription : Schweiz CHF 20.–/ Ausland CHF 30.–
54 seitenblicke | news 61 service
Erscheinungsdatum 2018: Mai 2018 Redaktionsschluss: 12. März 2018 Dates of publication in 2018: May 2018 The deadline for submissions is eight weeks prior to publication.
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Stansstaderstrasse 16 CH-6370 Stans 041 619 15 77 www.articolo.ch
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Frédéric Füssenich Direktor Engelberg- Titlis Tourismus AG Frédéric Füssenich Director, Engelberg- Titlis Tourismus AG
Liebe Leserinnen und Leser
Dear Readers,
Mowgli in Engelberg? Scheinbar sind wir ein inspirierender Gegensatz zu den Tropen, denn der Dschungelbuchautor und Nobelpreis- träger Rudyard Kipling verbrachte Anfang des letzten Jahrhunderts seine Winterferien in Engelberg. Seitdem hat sich einiges getan – aber schon damals stand das Hotel Bellevue Termi- nus. Dank der Sanierung des Nordflügels haben Roger und Sina Filliger das Hotel nun auch für die nächsten 100 Jahre gewappnet. 111 Jahre und in vierter Generation bringt das Malergeschäft Forderkunz Farbe ins Dorf. Christian Forderkunz ist voller Leidenschaft für seinen Beruf. «Frédéric, das Schönste im Leben ist das Malen, und dann kommt das Biken», sagte er mir einst. Auch bei ei- nemweiteren Protagonisten unseres Magazins ist sein Beruf schon fast Berufung. Seit über sieben Jahren leitet der CEO der Titlis Bahnen, Norbert Patt, das Unternehmen mit viel Engagement und Weitsicht. Ein Beispiel seines unternehmerischen Geschicks sind unter anderem die umfassenden Investitionen in die Beschneiungsanlagen. Diese wiederum betreut Joe Inderbitzin und sorgt zusammen mit seinem Team für perfekte Pisten. Perfekte Pisten brauchen auch die jungen Sport- ler der Sportmittelschule: eine Kaderschmiede der Extraklasse und Garant für top Athleten bei den Olympischen Spielen in Südkorea. Egal, ob Leistungssportler oder Hobbyathlet, Langlauf ist im Trend. Damit Engelberg auch auf diesem Gebiet Massstäbe setzen kann, wurde eine Nordic Kommission ins Leben gerufen. Buchstäb- lich wiederbelebt haben Karin Pohl und Beppi Niederberger die Pub-Kultur in Engelberg. Das legendäre Angels Pub hat mit dem Core Pub nach vielen Jahren einen würdigen Nachfolger gefun- den. Geniessen Sie die schönste Zeit des Jahres in Engelberg und machen Sie es wie Balu, der Bär im Dschungelbuch: «Mit Ruhe und Gemütlich- keit jagst Du den Alltag und die Sorgen weg.» Herzliche Grüsse
The Jungle Book in Engelberg? Just over a century ago, English author Rudyard Kipling of ten spent the winter here. Since those days much has changed. The Bellevue Terminus hotel was already here, but recent renovations have turned it into something new. Hosts Roger and Sina Filliger have made the hotel fit for the nex t 100 years. Painting and decorating store Forderkunz is already 111 years old and is now being managed by the four th genera- tion. Owner Christian Forderkunz is passion- ate about paint. Another man whose job is his calling is Norber t Patt, CEO of Titlis Bergbah- nen. For seven years he has led the cableway company with foresight and fervour. One of his many smar t ideas was to invest more in snow- making. In charge of snowmaking in Engelberg is another committed individual, Joe Inderbit- zin. He and his team work hard to create perfect pistes. That’s exactly what the young athletes at the Spor tmittelschule need. The elite train- ing centre produces remarkable spor tsmen and women, and Engelberg has high hopes of med- als at nex t year’s Winter Olympics. Whether in competition or as a hobby, cross-country skiing is gaining in popularity. Engelberg has set up a “Nordic Kommission” to ensure we set standards in the spor t. Setting standards in pub culture are Karin Pohl and Beppi Niederberger, who opened The Core Irish Pub last year. If you like to par ty, come to Fasnacht in February, when the freaks come out for our unique procession and celebrations into the night. The snug and snowy winter season is a great time to visit Engelberg and follow the advice of The Jungle Book ’s kind- ly bear Baloo – enjoy “Mother Nature’s recipes” and “ forget about your worries and your strife”. Best wishes
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editorial
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statements
Seit November 2010 ist Norbert Patt CEO der Titlis Bergbahnen.
Norbert Patt has been CEO of Titlis Bergbahnen since November 2010.
VonMenschen fürMenschen Extra value for Engelberg Text: Christine de Kegel, Fotos: Bergbahnen Engelberg-Titlis
Die Bergbahnen Engelberg-Titlis AG sind der grösste Arbeitgeber in Engelberg und der Hauptgrund dafür, dass jährlich eine Million Besucher in das Bergdorf kommen. Der Aufgabe, den Gästen etwas zu bieten, stellt sich CEO Norbert Patt. Seit 2010 ist Norbert Patt der Mann an der Spitze der Titlisbahnen. Mit seiner Familie ist er damals aus dem Bündnerland nach Engelberg gezogen. In sieben Jahren hat sich einiges getan. Die Titlisbahnen sind von einem Unternehmen mit 50 Mio. Franken Umsatz zu einem mit 70 Mio.
der Jochpass an der Reihe. Gute Schneequalität und vor allem Schneesicherheit sind zentrale Punkte in der Zukunft des Schneesports. «Es gibt zwei Kriterien, warum ein Gast eine Des- tination wählt: Das ist erstens die Skigebiets- grösse und zweitens die Schneesicherheit. In der Grösse kann nicht so viel gestaltet werden, aber Schneesicherheit ist matchentscheidend», sagt Patt. Dank seiner Höhenlage und der Nord- exposition kann das Titlisgebiet von guten Bedingungen profitieren, um auch in schnee- armen Wintern das Skifahren zu ermöglichen. Abgesehen von Schnee-
Franken gewachsen. Grund des Erfolges sind unter an- derem die neue Gondelbahn und das Titlis Resort, das quasi aus dem Nichts heraus entstanden ist und jährlich 40’000 Logiernächte gene-
kanonen sind weitere Pro- jekte in Ausarbeitung. Auf nächsten Winter ist ein Ersatz für die Sesselbahn Engstlen geplant. Künftig sollen Vierer-Sitze die Gäs-
In den sieben Jahren seiner Führung konnte Norbert Patt am Titlis vieles bewegen.
riert. Das ist ein persönliches Highlight des einstigen Elektroingenieurs. Auch wenn sich sein Job täglich um Bergbahnen dreht, ist ihm die Lust am Skifahren noch lange nicht vergan- gen. «Skifahren ist etwas ganz Tolles», sagt er lachend. Aber bei ihm fände Skifahren anders statt als bei normalen Gästen. Er geht eher kürzer fahren, um zu sehen, was läuft. Dann geht es wieder zurück ins Büro. «Ich habe Glück, dass ich Beruf mit Hobby verbinden kann.» Besonders gut gefällt ihm die Piste vom Jochstock runter in die Jochpasshütte. Seine Familie fährt eben- falls leidenschaftlich Ski, weshalb auch ein grosser Teil seiner Freizeit am Berg stattfindet. Mit der Eröffnung der neuen Gondelbahn letzten Winter haben die Bergbahnen einen grossen Schub gemacht und klar beschlossen, auf das Segment Schneesport zu setzen. Des- halb ist das wichtigste Projekt dieser Saison der Ausbau der Beschneiungsanlagen. In den letzten zwei Jahren wurde bereits intensiv in die Beschneiung auf Seite Stand investiert. Jetzt ist
te wieder zum Jochpass hochbringen.
Der Alltag von Norbert Patt sieht ganz unterschiedlich aus. Das liegt daran, dass die Titlisbahnen nicht nur Bergbahnen im klassi- schen Sinn sind. Sie betreiben auch zahlreiche Geschäfte, Restaurationsbetriebe und Hotelle- rie. Und das alles mit Ausrichtung auf Schnee- sport, Individual- und Ausflugsgäste. Durch diese Vielfalt kommen die unterschiedlichsten Gästebedürfnisse zusammen. Es sei wirklich eine Herausforderung, all diese Ansprüche unter einen Hut zu bringen, meint Patt. Andererseits ist genau diese Vielschichtigkeit das Spannen- de an der Arbeit. Es ist ein Zusammenarbeiten mit Menschen – mit Mitarbeitern und Partnern, um gute Lösungen zu finden, Projekte voran- zutreiben und um ein Produkt zu kreieren, das wieder für Menschen ist und schlussendlich die Destination Engelberg-Titlis weiterbringt.
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statements
Schon vor seiner Anstellung bei den Titlisbahnen war der Bünd- ner bei mehreren Bergbahnen tätig, unter anderem in Chur- walden und in der Lenzerheide. Before coming to the Titlis area, the native of Grisons worked for several cable- way companies, including in Churwalden and Lenzerheide.
Cableway company Titlis Bergbahnen is Engel- berg’s biggest employer and the main reason why a million visitors come here each year. In charge of ensuring that guests to Engelberg get what they’re looking for is the company’s CEO Norbert Patt. Norber t Pat t has steered the for tunes of Titlis Bergbahnen ever since 2010, when he and his family moved to Engelberg f rom the canton of Grisons. In seven years under his leadership, the company’s revenue has grown f rom CHF 50 million to CHF 70 million – par tly thanks to
Pass side. Good snow qua lity and guaranteed snow cover are hugely impor tant for the f uture of snowspor ts in the region. “There are two cri- teria guests have when choosing a snowspor ts destination,” says Norber t. “One is how big the ski area is; another is whether or not snow is guaranteed. There’s not much to be done about size, but the presence or lack of snow is a decisive fac tor.” Thanks to its high a ltitude and nor th-facing slopes, the Titlis area is well situ- ated to of fer good skiing even when the winter brings lit tle snow. And Titlis Bergbahnen has other projec ts planned for the f uture. For instance, nex t bahnen not on ly operates cableways but a lso runs numerous stores, eateries and hotels, Norber t ’s daily work is ver y varied. Meeting a ll the diverse needs of the dif ferent types of guests is a daily cha llenge that Norber t rises to enthusiastica lly. He loves working with people – the guests, his team, loca ls, business par tners – in order to come up with the right solutions, to drive impor tant pro- jec ts forward, and to add ex tra va lue to the tourist destination of Engelberg-Titlis. winter will see the insta l- lation of new four-seater chairlif ts on the Engstle- na lp up to the Joch Pass. Because Titlis Berg-
exciting ideas like the new gondola lif t and the Titlis Resor t, which records 40,000 overnight stays each year. Norber t, who qua lif ied as an elec trica l engineer and is a keen skier, is par ticu larly
Norbert Patt has achieved great things in his seven years at the helm of Titlis Bergbahnen.
proud of Titlis Resor t, the Bergbahnen’s ver y own holiday v illage close to the Titlis cable- way’s va lley station. The fac t that he dea ls with cableways day in day out has not lessened his passion for skiing. “I’m for tunate in that I can combine my hobby with my profession,” laughs Norber t. His three children a lso love to ski, so Norber t and his family spend much of their f ree time out on the slopes. During his working week, however, he doesn’ t get to spend hours skiing. Usua lly he just goes for a lit tle run to check how things are before heading back to the of f ice. He par ticu larly likes skiing down the slope that leads f rom the Jochstock to the Jochpass mountain hut. Last winter, the company took a great leap forward with the opening of the new gon- dola lif t. This season, the most impor tant pro- jec t is the insta llation of snow cannons. In the past two years, large investments have been made in ar tif icia l snow cover on the Stand side of the ski area; now it is the turn of the Joch
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Eines der nächsten grossen Projekte: der Ersatz für die Sesselbahn Engstlen. Auf den Winter 18/19 bringen Vierersessel die Gäste zum Jochpass hoch. One of the next big projects: from the winter 2018/19 sea- son, the Engstlen cableway up to the Joch Pass will fea- ture four-seater chairlifts.
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Fokus | focus
Wie so oft bei Naturfotos sagt ein Bild mehr als tausend Worte.
Die bestehenden Loipen wer- den zum Teil ausgebessert und mit kleinen Veränderun- gen attraktiver gemacht. Some of the existing trails are being improved, with small changes to make them more appealing.
As so often in Mother Na- ture, a picture says more than a thousand words.
Auf zwei Lattendurchs Tal Gliding across the valley Text: Andrea Hurschler, Fotos: Engelberg-Titlis
Die Aussicht auf die Bergwelt geniessen, leise durch die Winterlandschaft gleiten, dabei das Tempo selbst bestimmen, mit einer dynami- schen Leichtigkeit den ganzen Körper trainie- ren – und das alles, ohne anzustehen. Kein Wunder boomt Langlauf. Auch Engelberg baut sein Angebot aus. Das Gespräch zur Basis dieses Textes findet mitten im Sommer mit Eskil Läubli, Geschäftsfüh- rer der Sportmittelschule und Roger Bütler, Chef Nordic Engelberg statt. Die beiden sind Co-Präsi- denten der neu geschaffenen «Nordic Kommissi-
beschneit werden können», sagt Läubli. Mit Wal- ter Hurschler stellte die Gemeinde zudem einen technischen Leiter im Teilzeitpensum ein. Er ist die Schnittstelle zwischen der Gemeinde und den Loipennutzern. Darüber hinaus wurden diverse Loipenoptimierungen vorgenommen und die Nachtloipe, inklusive Beleuchtung, wird bis zum beschneiten Rundkurs beim Erlenbach erweitert. Obwohl die Kommission erst seit Ende Winter 2017 besteht, hat sie dank ihrer Leidenschaft für den Sport schon einiges erreicht. Läubli sowie Bütler betonen: «Diese Saison ist ein Versuchsjahr. Auf 2018/19 hin soll ein Loipen- plan inklusive neuen Strecken coupierten Abschnitten ist wichtiger als die An- zahl Kilometer», betont Bütler. So soll etwa auch die attraktive Loipe auf der Gerschnialp wieder beliebter gemacht werden. Und apropos coupierte Strecken: Der neuste Trend in der nordischen Sze- ne ist der Langlauf-Cross. Er ist vergleichbar mit dem alpinen Ski-Cross. Red Bull hat mit «Nordix» ein fesselndes Rennen ins Leben gerufen. «Unser Ziel ist es, eine fixe Crosspiste anbieten zu kön- nen», sagt Läubli. Was der «Nordic Kommission» ebenfalls vorschwebt, ist die Durchführung eines internationalen Anlasses. Dafür braucht es einen attraktiven Rundkurs von rund drei Kilometern. Auch für diese Strecke haben die begeisterten Langläufer schon eine Idee – spruchreif ist aber noch nichts. Klar ist, diese Kommission bringt etwas in Bewegung. «Wir bieten aber nur die Plattform und schaffen Rahmenbedingungen, damit Engelberg zu einem Langlauf-Hotspot werden kann. Die weiteren Schritte müssen die Leistungsträger selbst in die Hand nehmen.» erscheinen.» Trotz Ausbau- ideen sollen die bestehenden Kilometer aber nicht massgeb- lich erweitert werden. «Die Qualität und Attraktivität mit
on», welche zum Ziel hat, die Langlauf- und Biathlon-Infra- struktur in Engelberg weiterzu- entwickeln. Und hört man den beiden zu, wie enthusiastisch sie über ihre Ideen reden, will man der sommerlichen Hitze
Im Nordic Center findet der Langläufer alles, was er für ei- nen Tag auf der Loipe braucht.
zum Trotz nur noch eines: langlaufen. «Wir haben in Engelberg mit dieser einzigartigen Natur, der Schneesicherheit und der zentralen Erreichbar- keit ein riesiges Potenzial», sagt Bütler. Man sieht die Loipe dem Aawasser entlang und die frisch verschneiten Spannörter sogleich vor sich. Noch fehlte aber die professionelle Infrastruktur. Bereits auf diese Saison hin hat die Kommission, welche aus neun Mitgliedern besteht, dank der Unterstützung der Gemeinde und der Landbesit- zer einige Verbesserungen umsetzen können. Im Sporting Park entstand ein Nordic Center, wo der Sportler alles Wichtige vorfindet: Garderoben, Duschen, einen Wachsraum, Webcams mit Blick auf die Loipen sowie Loipenpläne. Neu ist dort, wie auch unterwegs, alles gut beschildert. Eine besonders attraktive Neuerung, die bereits im letzten Winter getestet wurde: Die Loipe im Gebiet Erlenbach wird beschneit. Auf dem rund zwei Ki- lometer langen Rundkurs startet die Langlaufsai- son – sofern es genug kalt ist – schon im November. «Das Ziel ist natürlich, dass etwa zehn Kilometer
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fokus | focus
Mit dem Eröffnungsevent vom 11. und 12. November 2017 wird die Saison mit Skitest und Langlauflehrer so richtig eingeläutet. Infos dazu unter www.engelberg.ch. Es ist zudem geplant, in absehbarer Zeit natio- nale Langlauf- und Biathlon-Wettkämpfe in Engelberg durchzuführen. The opening event on 11 and 12 November 2017, featuring a ski test and cross-countr y training, hera lds in the new winter season. For f ur ther in- formation v isit www.engelberg.ch. There are a lso plans to hold nationa l cross-countr y and biath lon competitions in Engelberg in the near f uture.
Cross-country skiing is growing in popularity – and that’s no surprise. How joyous it is to glide through a winter wonderland, breathing in mountain air and enjoying the view – choosing your own speed, exercising your whole body, and no queuing! Now, Engelberg is an even better place to practise this booming winter sport. It ’s still high summer when I meet Eskil Läubli and Roger Bütler to ask them about their ideas for the f uture of Nordic combined in Engelberg. L istening to them ta lk, I get infec t- ed with their enthusiasm and a ll I want to do is go cross-countr y skiing – de- spite the summer heat. Eskil and Roger are co-presidents of the newly formed Nordic Kommission, which aims to develop Engelberg’s cross- countr y skiing and biath lon facilities. “Engelberg has great potentia l,” says Roger. “It ’s easy to reach and has a unique natura l landscape and guaranteed snow.” Until now, Engelberg has lacked a professiona l cross- countr y inf rastruc ture, and that ’s precisely what the nine-member Nordic Kommission is tack ling. This winter season will a lready see severa l improvements thanks to the suppor t of landowners and the loca l government. The Spor ting Park now has a Nordic Center with ever y thing Nordic fans need: changing rooms and lockers, showers, a wax ing area, trail maps, and webcams with v iews of the trails. The Nordic Center and the trails themselves a lso have clear new signage. An at trac tion on the Erlenbach trail is guaranteed snow thanks to the new snow cannons, which were tested out last winter. If the weather is cold enough, skiing can star t on the 2 km circu lar trail as early as November. “Our goa l is to cover around 10 km of trails in ar tif icia l snow,” says Eskil. Thanks to the loca l council, the trail network
a lso has a new par t-time technica l manager in the shape of Wa lter Hursch ler, who will medi- ate between trail users and the council. The trails have been improved, and the illumina- tions for night-time skiing will be ex tended to the Erlenbach trail. A lthough the Kommis- sion was on ly set up at the end of last winter, it has a lready achieved a great dea l thanks to its members’ passion for the spor t. Eskil and Roger are keen to point out that this season is a test period. By the 2018/19 season a new plan will be drawn up incorporating more trails –
a lthough qua lity will mat- ter more than quantity. “The qua lity of the trails, and mak- ing them more appea ling in- cluding with undu lating sec- tions, counts more than how many kilometres there are,”
“With our skis we wanted to step away from the specialisations that are so common today.”
says Roger. Such improvements are to be made to the trail on the Gerschnia lp, for instance. And ta lking of undu lations, the latest trend in Nordic combined is Red Bu ll ’s Nordi X competi- tion – an exciting race with uphill and down- hill elements. The Nordic Kommission is plan- ning a permanent trail for this ski style and is hoping to run an internationa l competition at some stage. For that to happen, it will have to insta ll an at trac tive circu lar course of around 3 km. The Nordic Kommission team have a few ideas for the course, but they’re not let ting on what they are just yet. Whatever the case, it is clear that exciting things are happening in the rea lm of Nordic combined in Engelberg. But the Kommission can’ t do it a lone: “We are of fering a platform and put ting a f rame- work in place to a llow Engelberg to become a cross-countr y skiing hub. Now businesses and ser v ices in the v illage have to do their bit too.”
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Langlauf-Cross mit Sprüngen, Steilwandkurven etc. ist eine neue Erscheinung im Lang- laufsport und spricht vor allem die Jungen an. In Skandinavien läuft die Nachwuchsförde- rung über diese Disziplin. NordiX is a new cross-country discipline involving jumps, banked curves and more. The sport is particularly popu- lar with young skiers, and in Scandinavia it is used to train up-and-coming champs
Die attraktive Loipe auf der Ger- schnialp soll unter den Langläu- fern wieder beliebter werden. Improvements to the trail on the Gerschnialp will make it more popular with skiers.
(Photo: Red Bull).
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AllehabeneinZiel: Olympia Heading for medals Text: Andrea Hurschler, Fotos: Sportmittelschule
Mit viel Ehrgeiz trainieren die jungen Athletin- nen und Athleten der Sportmittelschule Engel- berg für ihren sportlichen Erfolg. Gleichzeitig büffeln sie für den Schulabschluss. Die Schule wirbt als Talentschmiede – der Erfolg der letzten Jahre gibt ihr Recht. So dürfen wir an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang gleich mehreren ehemaligen Schülern die Daumen drücken. Es sind grosse Namen, welche die Sport- mittelschule Engelberg als ehemalige Schüle- rinnen und Schüler nennen darf: Allen voran
wissen sie, dass es nicht ohne geht. «Man spürt, dass sie sich an Strukturen gewöhnt sind. Sie sind freiwillig hier und arbeiten hart für den Sport und eben auch für die Schule», sagt Eskil Läubli, Geschäftsführer der Sportmittelschule. Während sich diese bei ihrer Gründung 1995 speziell auf die Ausbildung im alpinen Ski- rennsport fokussiert hatte, hat sich die Bandbrei- te an Sportarten in den letzten Jahren vergrö- ssert. «Grundsätzlich stehen bei uns heute die Sportarten Ski alpin, Freeski, Snowboard Free- style, Langlauf und Biathlon im Vordergrund. Die Schule wird rund um deren Engelberger Jugendliche (z.B. Fiona Steffen, Tri- athlon; Serafina Merloni, Rudern (Matura 2017); Salome Limacher, Eiskunstlauf), für welche die Sportmittelschule dennoch die beste Lösung war. Auch der Engelberger NLA-Eishockeyspieler Tobi- as Geisser (EV Zug) absolvierte 2017 die Matura an der Sportmittelschule. Er profitierte allerdings noch nicht von der neuen Bildungspartnerschaft zwischen dem EV Zug und der Sportmittelschule. Derzeit sind es vier EVZ-Spieler, welche die gym- nasiale Schulausbildung in Engelberg und das sportartspezifische Training in Zug besuchen. Die Sportmittelschule Engelberg berichtet online stets über die Erfolge ihrer aktuellen und ehemaligen Schüler. An manchen Tagen reiht sich eine Erfolgsmeldung an die nächste. Auch in den Live-Übertragungen am Fernsehen oder in Zeitungsberichten wird die Schule immer wieder als Bildungsstätte der Schweizer Sportler genannt. «Wir reiten tatsächlich auf einer gro- ssen Erfolgswelle», sagt Eskil Läubli. «Doch die Früchte, die wir ernten, sind das Resultat harter Saisonpläne herum gestal- tet», sagt Läubli. «Schüler mit Sportarten, die azyklisch zu den zuvor genannten laufen, haben es nicht einfach.» Bisher betrafen solche Ausnahmen
natürlich die Engelberger Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin und ihre Ge- schwister Marc und Michelle. Aber auch die Skirennfahrerin- nen Wendy Holdener und De- nise Feierabend, die Freestyler
104 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Sport- mittelschule Engelberg.
Fabian Bösch und Kai Mahler oder die Biathletin Lena Häcki drückten in Engelberg die Schulbank. Oder taten das eben nicht so oft. Denn darauf basiert der Erfolg der Sportmittelschule: Der ei- genständige Schulbetrieb in Kleinklassen ist der Saison der Skisportler angepasst. In der sportlich anstrengendsten Zeit findet weniger Unterricht statt, Ende Saison wird der schulische Aufwand dafür grösser. Bei Trainingsabwesenheiten wird der Unterricht online via Intranet aufrechter- halten. Auch nach anstrengenden Tagen auf der Skipiste müssen die jungen Athleten daher noch Schulstoff wälzen. Denn die Anforderungen für den Abschluss – angeboten werden die gymna- siale Matura sowie die kaufmännische Grund- ausbildung EFZ – sind genau gleich hoch wie an einer «normalen» Schule. Diese Kombination aus Sport und Schule verlangt viel Durchhalte- willen und viele Entbehrungen. Doch ein Plan B für ein früheres oder späteres Karriereende ist von hoher Wichtigkeit. Auch wenn für einige Sportler die Schule ein notwendiges Übel ist,
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44 der aktuell 104 Schüler for- cieren eine Karriere im alpinen Skirennsport. 14 im Freeski, je deren 13 im Snowboard, Langlauf und Biathlon. Zudem sind unter den Schülern zwei Eiskunstläu- ferinnen, vier Eishockeyspie- ler sowie eine Triathletin. Of the current 104 pupils, 44 are aiming for a career in Alpine ski racing, 14 in freeskiing and 13 each in snowboarding, cross-country, and biathlon. The students also number two figure skaters, four ice-hockey players, and one triathlete.
nieren. Sogar für die Langläufer und Biathleten wurde auf dem Gletscher extra eine Trainings- loipe präpariert. «Je besser die Infrastruktur vor Ort, desto weniger Schulabsenzen aufgrund von Trainings. Und umso besser sind dann natürlich auch die schulischen Leistungen», erklärt Läubli. Für die Angebote «Off Snow» sieht der Geschäfts- führer aber noch Entwicklungspotenzial. Er hofft weiterhin auf den Bau einer Dreifach- Turnhalle. Denn die Freestyler beispielsweise trainieren neuerdings auf einem 25 m 2 grossen Trampolin, das aber nirgends im Dorf in einer
Arbeit über die vergangenen Jahre hinweg.» Wer- bung für neue Schüler braucht die Ausbildungs- stätte keine zu machen. «Das machen die Schüler untereinander», sagt Ulrich Naumann, Leiter Marketing und Kommunikation. «Die Nachfrage ist stets grösser als die Anzahl Ausbildungsplät- ze.» Wer an die Schule will, muss eine Aufnahme- prüfung vor Ort bestehen, einen medizinischen Check absolvieren sowie gewisse Mindestanfor- derungen an sportlichen Kriterien (z.B. Kader- zugehörigkeit, Trainerempfehlung) erfüllen. Dass eine Erfolgsmeldung die nächste jagt, war nicht immer so. Nach ihrer 2006 fand die Schule auf die richtige Spur, hin zu einer europaweit führenden Institution. Heute trägt sie das Label «Swiss Olympic Sport School» und ist intensiv in die Ausbildungsstruktu- ren von Swiss-Ski eingebunden. «Wir haben mit aller Konsequenz das umgesetzt, was von den Gründern damals angerissen wurde», sagt Geschäftsführer Eskil Läubli über die Reorgani- sation. «Es gab nie Diskussionen, wo die Schule hin will. Alle hatten immer dasselbe Ziel vor Augen.» Natürlich spielte auch die inzwischen über 20-jährige Erfahrung positiv in die Karten. «Wir haben unterdessen ein extremes Know-how hier», sagt er. Damit das auch so bleibt, arbeitet das Team der Sportmittelschule hart. Auf dem Erfolg ausruhen gilt nicht. «Wir orientieren uns stets daran, was in der Welt läuft. Sonst sind wir plötzlich weg vom Fenster», so Läubli. Was das Angebot auf dem Schnee angeht, seien sie in Engelberg gut aufgestellt. Dank den guten Schneebedingungen auf dem Titlis konnten die Skifahrer und Freestyler 2017 bis Ende Mai trai- Gründung hatte die Schule über mehrere Jahre hinweg mit Problemen zu kämpfen. Zu wenig Geld, ausbleibender Erfolg – es war ein Teufels- kreis. Mit der Reorganisation
Halle aufgestellt werden kann. Während der eisfreien Zeit in der Eishalle stand es während einem Monat dort. 2015 wurde das neue Internatsgebäude eingeweiht, 2010 das «Kraft- werk», wo Kraft, Koordinati-
Bereits aktuelle Schüler wie Andri Ragettli mischen inter- national schon vorne mit.
on und Kondition trainiert werden. Damit die Schule ihre Infrastruktur stets auf dem aktuel- len Stand halten kann, benötigt sie finanzielle Unterstützung. Neben den Beiträgen durch die öffentliche Hand und von den Eltern (CHF 13’980.- pro Jahr) ist die Schule auf Zustüpfe von Gönnern und Sponsoren angewiesen. «Jährlich müssen wir 300’000 Franken reinholen – die Verwirklichung neuer Ideen und Projekte nicht inbegriffen. Die Finanzierung kostet uns sehr viel Kraft», sagt Ulrich Naumann. Das Engage- ment zahlt sich dann jedoch in Form von Erfolgen aus. Spätestens an den Olympischen Spielen in Pyeongchang, wo frühere Schüler wie Michelle und Marc Gisin, Denise Feierabend, Lena Häcki, Nadine Fähndrich, Fabian Bösch, Wendy Holde- ner und wie sie alle heissen, hoffentlich für Furo- re sorgen und den Namen der Sportmittelschule Engelberg in die grosse, weite Welt hinaustragen.
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Perfekte Trainingsbedingun- gen für die Freestyler Ende Mai 2017 auf dem Titlis. Davon profitiert die Schule. Denn je weniger Absenzen aufgrund auswärtiger Trainings, desto besser die schulische Leistung. The freestylers enjoyed per- fect training conditions on the Titlis until late May this year. That’s good for the school: the closer the facilities, the fewer the absences and the better the academic grades.
The ambitious young athletes at Sportmittels- chule Engelberg train hard to achieve their sporting successes. But in order to graduate they have to study their academic subjects with equal diligence. The school has produced many champions – which means we have lots of former pupils to keep our fingers crossed for at the 2018 Winter Olympic Games in Pyeongchang. Spor tmit telschu le Engelberg has many big-name a lumni. Par ticu larly well known are A lpine ski racer and Olympic gold meda llist Dominique Gisin and her siblings Marc and
spor t and their schoolwork,” says Eskil Läubli, the Spor tmit telschu le’s managing direc tor. When the school opened in 1995, its focus was on A lpine skiing, but in recent years it has expanded to cover many more spor ts. “We primarily of fer training in A lpine skiing, f reeskiing, f reestyle snowboarding, cross-countr y skiing, and biath lon,” says Eskil. “We design our curricu lum to f it around the seasons in each of these spor ts. Students don’ t have it easy if their seasons are dif ferent to those of the spor ts named.” Such exceptions have included triath lete Fiona Stef fen, rower Seraf ina pupils. Ice-hockey player Tobias Geisser (of Nationa l League team EV Zug) a lso gained his Matura f rom the Spor tmit telschu le in 2017. That hockey club now has a learning par tner- ship with the school, a lthough that came too late for Tobias to benef it f rom. Now, four EV Zug players are following academic courses at Engelberg while training for their spor t in Zug. On its website, the Spor tmit telschu le regu larly posts success stories of current and former pupils. Some days, one post is swif tly followed by the nex t and the nex t. The school is a lso f requently named in newspaper and telev ision repor ts as the place where top Swiss ath letes got their education. “We are riding on a wave of success,” says Eskil. “But you reap what you sow – this is the f ruit of ex tremely hard work over many years.” The school has no need to adver tise for new pupils. “It ’s a ll v ia word of mouth,” says Ulrich Naumann, head of marketing and PR. “We a lways have more applicants Merloni (who graduated in 2017), and f igure skater Sa lome L imacher, and yet the Spor tmit telschu le is still the best solution for these
Michell of Engelberg, but the list goes on: ski racers Wendy Holdener and Denise Fei- erabend, f reestylers Fabian Bösch and Kai Mah ler, and bi- ath lete Lena Häcki. If you had looked for them at the school
One hundred and four pu- pils currently attend Sport- mittelschule Engelberg.
during the spor ting season, though, there’s a good chance you wou ldn’ t have ac tua lly have found them there – few classes are held at that time, and when the students are of f training elsewhere, lessons take place on line. Of course, that means that once the season comes to an end, more is expec ted academica lly of pupils. They have to rev ise hard even af ter a strenuous day on the slopes, and they have to achieve the same standard as pupils at “norma l ” schools in order to gain their Matura (university en- trance diploma) or EFZ (vocationa l cer tif icate). These young ath letes need plenty of persistence and a willingness to make sacrif ic- es, and they a lso need a plan B for when their spor ting career comes to an end. A lthough many students care more about spor ting successes than academic achievements, they know that school is impor tant. “It gives them ex tra discipline. You can see that they are here because they want to be, and that they are willing to put plenty of ef for t into both their
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2015 weihte die Sportmittelschule ihr neues Internatsgebäude ein. Hier nächtigen die Schüler aus der- zeit insgesamt 18 Kantonen. Zehn der 104 Schüler sind Engelberger. Die Schule wird zwar dem Sport angepasst, geniesst aber dennoch eine hohe Priorität. Dank der Ausbildung sind die Jugendlichen perfekt auf ein früheres oder späteres Karriereende vorbereitet.
In 2015 the Sportmittelschule opened a new boarding house. It currently houses students from 18 different Swiss cantons. Ten of the 104 students at the school are from Engelberg. Although academic learning has to fit around the students’ sports, it is still a high priority at the Sportmittelschule. A good educa- tion means the young people are well prepared when their sporting careers come to an end.
He is looking to improve the training options of f-snow as well and is championing the construc tion of a large gymnasium, which is bad ly needed. The f reestylers, for instance, now train on a 25 m 2 trampoline, but there is currently no indoor space for it in the v illage. As a prov isiona l solution, for one month it was kept on the indoor ice rink at the Spor t- ingpark while the sur face was f ree of ice. In 2010 the school inaugurated a new training centre ca lled “Kraf twerk ”, where pupils can work on their streng th, stamina and
than available spaces.” Anyone hoping to at tend the school must pass an admission examination at the school as well as a medi- ca l examination. They must a lso f u lf il cer- tain criteria for their spor t such as being a member of a team or presenting a let ter of recommendation f rom a recognised trainer. But success didn’ t a lways come so easy to the school. For severa l years af ter it was founded, the school had to bat tle with a v i- cious circle of limited resources and limited spor ting success. Af ter its reorganisation
in 2006, the Spor tmit tels- chu le found its groove and soon became one of Europe’s leading spor ts institutions. Today it is a cer tif ied “Swiss Olympic Spor t School ” and an ac tive member of ski-
coordination. The school ’s new boarding house opened in 2015. But keeping the in- f rastruc ture up to date takes money. The school charges fees of CHF 13,980 per year and receives public f unding
Sometimes, pupils reach the upper echelons of their sport while they’re still at school – one such current student is freestyler Andri Ragettli.
ing association Swiss-Ski. Referring to that reorganisation back in 2006, Eskil says, “We consistently implemented what the school ’s founders had env isioned. There were no argu- ments about where the school was headed; we a ll had the same objec tives in mind.” Of course, the school can now a lso prof it f rom over 20 years of experience. “We have pooled a great dea l of knowhow under one roof,” says Eskil. The successf u l team of trainers and educa- tors do not rest on their laurels – instead they work hard to become even bet ter. “We have to keep up with what ’s going on in the world,” says Eskil. “Or we’ ll soon be out of the game.” Thank f u lly, the ath letes in Engelberg can rely on good snow conditions on the Titlis. In 2017 the skiers cou ld train there until late May. The glacier even has a specia l train- ing run for cross-countr y skiers and biath- letes. “The bet ter the loca l inf rastruc ture, the fewer absences as a resu lt of training – which resu lts in bet ter academic grades,” says Eskil.
too, but it a lso counts on the suppor t of donors and sponsors. “Each year we need CHF 300,000 – and that doesn’ t even include any additiona l projec ts. We spend a lot of time and energy tr y- ing to ensure adequate f inancing,” says Ulrich. The commitment of staf f, students and benefac tors has paid of f with a series of tre- mendous spor ting successes. Here in Engelberg, we are a ll hoping for more of those at nex t year’s Winter Olympics in Pyeongchang. Ex- pupils like Michelle and Marc Gisin, Denise Fei- erabend, Lena Häcki, Nadine Fähndrich, Fabian Bösch and Wendy Holdener will be competing against some of the world ’s best ath letes – per- haps bringing home some meda ls and cer tain ly doing Spor tmit telschu le Engelberg proud!
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Wehe,wenn sie losgelassen The freaks come out at night Text und Fotos: Beat Christen
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Der Brunni-Fasnachtsum- zug findet am 10. Februar 2018 um 20.00 Uhr statt. Weitere Infos unter www. engelberg.ch/events The nex t Brunni-Fasnacht procession is at 8 p.m. on 10 Februar y 2018. For more information v isit www. engelberg.ch/events.
«Rüüdig schön» – das ist die Fasnacht in Luzern. Während knapp einer Woche herrscht in der Zentralschweizer Fasnachtsmetropole und darüber hinaus der Ausnahmezustand. Von den «drei schönsten Tagen im Jahr» sprechen die Basler, wenn sie das Fasnachtsfieber gepackt hat. Die Fasnacht – oft auch als fünfte Jahreszeit bezeichnet – ist ein alter Brauch, mit dem die Zeit vor der vierzigtägigen bzw. sechswöchigen Fastenzeit ausgelassen gefeiert wird. Aber was ist mit der Fasnacht in Engelberg? Die Fasnacht in Engelberg lässt sich
Engelberg. Dazu passt auch, dass eine Stunde vor dem Start des Engelberger Fasnachtunsum- zuges in der Dorfstrasse jeweils wenig auf das bevorstehende Ereignis hindeutet. Doch dann kommen die Fasnächtler, Geistern und Dämo- nen gleich, aus allen Ecken und Gassen heraus und Engelberg kann sich nicht mehr länger diesem närrischen Treiben entziehen. Dass der Umzugschef bis zum Start nie so ganz genau weiss, wie viele Nummern jetzt tatsächlich den Umzug bestreiten, ist eine weitere Eigenart der Brunni-Fasnacht. Die einzige Konstante ist, dass
definitiv nicht in ein Schema pressen. Sie ist und bleibt in ihrer Art nicht nur wegen der ungewöhnlichen Umzugs- zeit um 20 Uhr einzigartig. Obwohl man in Engelberg die Fasnacht schon seit bald
die Trichlergruppe Challe- waigger den Umzug eröffnet und sich ihren Weg durch den dichten Zuschauerspa- lier bahnen muss. Dann folgt das, was in den vergangenen zwölf Monaten in Engelberg
Der Brunni-Fasnachtsumzug ist jeweils ein Jahresrück- blick der besonderen Art.
100 Jahren kennt, wurde das Tal erst zu Beginn der 1960er Jahre so richtig vom Fasnachtsvirus befallen. Die Brunni-Fasnachts-Gesellschaft hatte es damals geschafft, dass man auch ausserhalb des Tales die am Fusse von Hahnen und Titlis zelebrierte Fasnacht wahrgenom- men hat. Das Spezielle daran ist und bleibt die Tatsache, dass die Engelberger dann Fasnacht feiern, wenn im Unterland das närrische Treiben eine Auszeit nimmt – am Fasnachtssamstag. Im Dorf herrscht am Fasnachtssamstag jeweils eine einzigartige Stimmung. Während sich die letzten Schneesportler vom Aprés-Ski verabschieden und sich auf den Heimweg ma- chen, ist in den Häusern der fasnachtsverrückten Engelbergerinnen und Engelberger eine gewisse Hektik spürbar. In welche Rolle man schlüpfen möchte und dann verkleidet an der Umzugs- route entlang der Dorfstrasse steht, ist am Ende eine reine Bauchentscheidung. Hauptsache die Verkleidung ist schrill und schräg. So wie der ganze weitere Verlauf des Fasnachtsabends in
den Fasnächtlern nicht verborgen blieb. Und so wird der Brunni-Fasnachtsumzug Jahr für Jahr zum Jahresrückblick der ganz besonderen Art. Und seit aus dem Kreise der Familienfas- nächtler wieder eine dorfeigene Guggenmusik entstanden ist, gehören auch die kakaphoni- schen Klänge wieder zum Engelberger Fas- nachtsgeschehen. Dadurch ist der Grundstein gelegt, dass die Fasnacht in Engelberg auch die aktuelle Generation überleben wird. War bis zu seiner Renovation der Kursaal das Balllokal schlechthin, so feiern die Engel- berger jetzt ihre Fasnacht bis in die frühen Morgenstunden hinein in dem zum Festlokal umfunktionierten Stall auf der Ochsenmatte. Und wenn dann am Sonntagmorgen auch die letzten Unermüdlichen den Heimweg antre- ten, dann ist in Engelberg die fünfte Jahreszeit bereits wieder zu Ende. Sie ist kurz – aber inten- siv, die Brunni-Fasnacht in Engelberg. Und wer noch nie einen Fasnachtssamstag in Engelberg erlebt hat, der hat zweifelsohne etwas verpasst.
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For several days in February, something like a state of emergency is declared across much of Switzerland. In Lucerne, Carnival is regarded as “rüüdig schön” – dialect for “sooo good”, and the people of Basel call Carnival the “three best days of the year”. Sometimes known as “the fifth season”, Carnival – or “Fasnacht” – is an estab- lished tradition marking the start of the 40-day period of Lent. But what is Fasnacht like in Engelberg? Fasnacht in Engelberg is a unique event – and not on ly because the procession
wonder f u l creatures begin creeping out f rom the houses, a long the lanes and around ever y corner as Engelberg gets ready to par ty. Anoth- er unusua l feature of the Fasnacht in Engelberg is that the procession manager never rea lly knows how many par ticipants there are going to be until the procession ac tua lly gets going. The on ly thing that remains constant each year is that cowbell ensemble Cha llewaigger opens the procession, with the musicians cut ting a path through the crowd of on lookers. Then come the f loats: each year, the Fasnacht proces-
doesn’ t get star ted until the unusua lly late time of 8 p.m. Fasnacht has been celebrated here for a lmost a centur y, but it wasn’ t until the early 1960s that people in the v illage star ted get ting rea lly excited
sion takes a look back at some of the most memorable world and loca l events of the prev i- ous twelve months. And since the Familienfasnächtler soci- ety put together Engelberg’s ver y own Guggenmusik band,
The procession offers a very special look back at the previous year.
about it. At that time, the Brunni-Fasnachts- Gesellschaf t managed to spread Fasnacht fever in and around this pleasant va lley at the foot of the Hahnen and Titlis mountains. The rea lly unique thing about Fasnacht in Engelberg is that it is celebrated precisely at a time when the people in the lowlands are ac tua lly taking a breather f rom a ll the f un and games – on the Saturday before Shrove Tues- day, otherwise known as Fastnachtssamstag. On that Saturday, the mood in the v il- lage is remarkable. As the last few snowspor ts enthusiasts make their way home f rom their après-ski, a cer tain amount of hustle and bustle can be detec ted among the households of Engelberg. People decide for themselves how they want to dress up for the procession a long Dor fstrasse – a ll that mat ters is that it ’s colour f u l and at least a lit tle bit crazy. An hour before the Fasnacht proces- sion star ts, Dor fstrasse still looks rather tame, but then spirits, demons and other weird and
the v illage’s Carniva l procession has been accompanied by the cacophonic but uplif t- ing strains of a marching band. The ac tiv ities of the society have laid the foundations for ensuring that the Fasnacht tradition in Engel- berg is passed on to younger generations. Until the Kursaa l closed for renova- tions in 2016, it a lways played host to the big post-procession Carniva l ba ll. Now, the people of Engelberg celebrate Fasnacht until deep into the night in a decorated cowshed on the Ochsenmat te. When the last of the night owls wend their way home on Sunday morning, that marks the end of Fasnacht in Engelberg. A l- though the occasion can last a lmost a week in some other Swiss locations, here in Engelberg it is shor t but ver y intense. So remember to note down Fasnachtssamstag in your diar y – if you’ve never experienced it, then you haven’ t yet seen Engelberg at its wildest and wackiest!
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Ein echter Hingucker: die Wand in der Lobby im «Rough Style Look». Eye-catching: The “rough- style” wall in the hotel lobby.
Gastgeber mit Leib und Seele: Sina und Roger Filliger. Your charming hosts: Sina and Roger Filliger.
Hommage andieBelle Epoque An homage to la Belle Époque Text: Laetitia Hardegger, Fotos: Hotel Bellevue-Terminus
Nachdem 2011 der Südflügel des Hotel Bellevue- Terminus vollständig renoviert wurde, strahlen jetzt 31 Zimmer des Nordflügels in neuem Glanz. Und dank des Umbaus ist das Hotel erdbeben- sicher. «Zwar geht man davon aus, dass ein grö- sseres Erdbeben nur alle 500 Jahre stattfindet. Aber sicher ist sicher – oder Gesetz ist Gesetz», sagt Hotelier Roger Filliger schmunzelnd. Grund für die Neuerung inklusive eines brandsicheren Treppenhauses ist die letzte Umbauetappe der Zimmer im Nordflügel. Für den Umbau wurde
Engelberger Käsereien und der Honig von Bienen des Nidwaldner Hausgrafikers Hampi Krähen- bühl. Den Seminargästen fällt das Denken sicher leicht. Der Blick aus den stilvollen Belle Epoque Räumen mit den grossen Fensterfronten auf die Berge wirkt inspirierend. Der Brainfood, wie es Sina nennt, besteht aus Smoothies, selbst- gemachten Müesliriegeln und einem Mittags- buffet mit vielen kleinen Gerichten – für jeden Geschmack etwas. «Ein Seminargast wird wie ein Individualgast verwöhnt. Es gibt keine Kaf- feepfütze in der Pause.» Als Seminarstandort ist das Hotel ideal. Es liegt direkt schweizweit bekannt. Die Küche kreiert stets neue Variationen von World Food und freitags bis sonntags steigen während der Wintersaison Open-End Partys mit Live Musik. Gute Stim- mung machen und Feste organisieren, das liegt Roger Filliger im Blut. Wer schon mal an einem Geburtstag oder an einer Hochzeit im Bellevue- Terminus eingeladen war, weiss, dass diese Feste legendär sind. Den Wedding- und Eventplaner kann man sparen und die Organisation sorglos in die Hände von Roger und Sina legen. Die Säle des Hotels bieten eine Vielfalt von Möglichkei- ten. «Du kannst ein unglaublich stilvolles Gala- Bankett mit riesigem Blumenschmuck feiern und genauso die wildeste, ’verschweisste huere’ (typischer Innerschweizer Kraftausdruck) Party darin machen», sagt Filliger grinsend. Die Ideen gehen den beiden nie aus. Zur Nachbarschafts- pflege und für ihre Stammgäste backen Sina und Roger an Weihnachten auch mal schnell zusam- men die 300fache Menge eines Guetzlirezepts. gegenüber dem Bahnhof. Die Lage ist kein Zufall. Das Hotel wurde am 1. Mai 1898 als Bahnhofsrestaurant eröffnet. Ein Restaurant hat das Hotel immer noch: Das Yucatan ist
der Teil vollständig ausgehöhlt – zum ersten Mal seit der Eröff- nung 1898. Davon zeugen die gefundenen alten Zeitungen, die damals als Isolationsma- terial dienten. Die zentralen Elemente der neuen Zimmer
Für den Umbau wurde der Nord- flügel vollständig ausgehöhlt und erdbebensicher gemacht.
sind die Farben als Hommage an die Belle Epoque und die, mit der Firma Bullfrog aus Oberfranken, speziell entwickelten Betten. Der Designer ist ein alter Freund und hat spielerisch die Elemen- te des Jugendstils mit modernen Komponenten neu interpretiert. Das Spiel mit Farben zieht sich durch das ganze Haus – genauso wie auch die Liebe zum Detail. Das ist Sina Filligers Welt. So lohnt sich ein Toilettenbesuch im Erdgeschoss. Der Spruch an der Wand «Men to the left, because women are always right» leitet den Gast durch die richtige Tür. Den Herren präsentiert sich ein Jugendstildesign in Dunkelblau. Die Wasch- becken stammen aus den alten Zimmern des Nordflügels. Bei den Damen ist es modern ganz in Rosa gehalten mit einem Lampenhimmel in Gold und Kupfer. Im ganzen Hotel ist diese per- sönliche Note spürbar. Die Konfitüren auf dem Frühstücksbuffet werden von Sinas Mutter in Württemberg gemacht – möglichst mit Früchten aus dem eigenen Garten – und dann legal in die Schweiz geschmuggelt. Der Käse kommt von
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